Deutsch-tschechischer Journalistenpreis für Schriftsteller Rudiš

Der deutsch-tschechische Journalistenpreis geht in diesem Jahr unter anderem an den Schriftsteller Jaroslav Rudiš. In seinem Beitrag „Damals, im Kartoffelkrieg“ für die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte Rudiš auf den spöttisch so bezeichneten Bayerischen Erbfolgekrieg zwischen Preußen und Österreich von 1778 bis 1779 und seine eigene Familiengeschichte zurückgeblickt.

„Es ist bemerkenswert und verdient eine Auszeichnung, wenn jemand im besten Sinne des Wortes informieren und zugleich unterhalten kann“, teilte Jurymitglied Adam Černý am Freitag mit.

jaroslav rudiš „Damals, im Kartoffelkrieg“

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Jan Novotný | Vertreibungsmassaker von Postoloprty

Zweiter Preisträger in der Kategorie Text ist Jan Novotný mit einer Reportage zum Vertreibungsmassaker von Postoloprty (Postelberg) 1945. Er habe das offenkundige Desinteresse des tschechischen Ortes aufgezeigt, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, hieß es zur Begründung. Der vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds vergebene Preis ist jeweils mit 2000 Euro dotiert.

Weitere Gewinner in den Kategorien Audio und Multimedia waren die WDR-Serie «1968 in der DDR» und der Dokumentarfilm «Schatten über Liebau» des tschechischen Senders «TV Noe».

Sonderpreis „Milena Jesenská“

Der nach der Journalistin und Kafka-Vertrauten Milena Jesenská benannte Sonderpreis geht in diesem Jahr an die ARD-Dokumentation «Todeszug in die Freiheit» über einen KZ-Transport in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Einen Ehrenpreis erhielt der langjährige Tschechienkorrespondent Hans-Jörg Schmidt.

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