Salzburg startet Integrations-Dialog

Salzburgs Integrationslandesrätin Andrea Klambauer (NEOS) will mit dem Schwerpunktjahr „Dialog 2019 - Der Salzburger Weg der Integration“ einen Meinungsaustausch in der Bevölkerung forcieren.

Damit sollen die „zunehmend verhärteten Fronten“ in der Gesellschaft aufgebrochen werden. Unter der Prämisse „Zuhören, Verbinden, Verankern“ sind verschiedenste Veranstaltungsformate auf Gemeinde- und Landesebene geplant.

Dialog Einheimischer und Zugezogener

„Nach unserem Grundsatz ‚Integration von Anfang an und auf Augenhöhe‘ fördern wir den Dialog der Menschen - Einheimischer und Zugezogener“, erklärte Klambauer heute bei einer Pressekonferenz in den Räumlichkeiten der „Akzente Salzburg“, die wie das Bildungshaus St. Virgil, die Robert-Jungk-Bibliothek und das Bildungswerk Projektpartner sind. Ziel sei es, von der Polarisierung in der Gesellschaft zu einem „Weg der Mitte“ zu kommen, erläuterte die Landesrätin. „Der Wille im Land ist da, dass Integration funktioniert.“

Breit gefächerter Dialog

Rund 2.000 Asylwerber befinden sich derzeit im Bundesland Salzburg in der Grundversorgung, die Zahl nimmt kontinuierlich ab. Der Dialog beschränkt sich aber nicht auf das Flüchtlingsthema, sondern ist breit gefächert. Es umfasst Migranten der zweiten und dritten Generation genauso wie den Zuzug aus den EU-Kernländern oder den Tourismus. In vielen Gemeinden würden Menschen aus 30 bis 50 Nationen leben, das habe er aus Gesprächen mit Bürgermeistern erfahren, erläuterte Projektleiter Franz Neumayer vom Referat Jugend, Generationen und Integration.

Auftakt und Dialoggespräch: „Was es braucht, damit Integration gelingt!“

Donnerstag, 7. März 2019, 19.00 Uhr, Prismasaal – Haus der Volkshochschule, Strubergasse 26, 5020 Salzburg

DialogpartnerInnen:

  • Landesrätin Andrea Klambauer
  • Tina Widmann (Landesrätin a.D., „Die Chance Pinzgau“)
  • Jad Turjman (Autor)
  • Melih Öner (Landesschulsprecher AHS)
  • Moderation: Stefan Wally (Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen)
  • Beiträge von HEROES und fairMatching

Um Anmeldung wird gebeten per E-Mail

Gegen „Schneckenhaus-Theorie“

Sich hinter den Mauern des eigenen Kulturkreises zurückzuziehen, diese „Schneckenhaus-Theorie“ funktioniere nicht, betonte Neumayers Referatskollege Wolfgang Schick. Die Bürger sollten „aus dem Schneckenhaus herausgehen und schauen, wie sehen die anderen Schnecken aus“, um nicht mehr Angst vor den anderen zu haben. „Warum reisen wir? Weil es bereichernd und interessant ist.“ Dieses positive Gefühl gelte es zu besetzen und Brücken zu bauen, damit Integration funktioniere. Die derzeitige Situation in Salzburg sei nicht anders wie in den anderen Bundesländern, es gebe Ängste und Sorgen, aber wenig Gesprächsbereitschaft, sagte Schick. „Es geht nun darum, aus der verhärteten Situation herauszukommen“, verwies Schick auch auf die Kürzung der Fördergelder bei der Lernhilfe für Migranten und Flüchtlinge durch den Bund.

Auftakt des Schwerpunktjahres am 7. März

Auftakt des Schwerpunktjahres ist am 7. März die Veranstaltung „Was es braucht, damit Integration gelingt“ um 19.00 Uhr im Haus der Volkshochschule in der Stadt Salzburg. Dort wird der syrische Flüchtling Jad Turjman (29) sein neues Buch „Wenn der Jasmin auswandert. Die Geschichte meiner Flucht“ präsentieren. Auf dem Programm des „Dialogs 2019“ steht auch eine Diskussion zwischen dem Journalisten Karim El-Gawhary mit Schülern. Am 1. April wird es im Bildungshaus St. Virgil einen Migrationsdialog mit der afghanischen Botschafterin geben. Mitte Mai werden die Integrationsreferenten der Bundesländer nach Salzburg kommen, „da werden wir die politische Ebene mit hereinholen“, sagte Klambauer.

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