Alle Wahlkarten ausgezählt

Nur mehr marginale Veränderungen hat die Auszählung der letzten Wahlkarten gebracht. Das Endergebnis verkündete Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am späten Donnerstagabend. Der ÖVP-Wahlsieg mit 31,5 Prozent steht schon seit Sonntag fest, der zweite Platz geht mit 26,9 Prozent an die SPÖ.

Grünen fehlten 10.160 Stimmen für Verbleib

Die FPÖ rutschte nun noch knapp unter die 26 Prozent (25,97). Auch das letzte nur mehr theoretisch vorhandene Fünkchen Hoffnung für die Grünen materialisierte sich nicht, sie müssen mit 3,8 Prozent das Parlament verlassen. 10.160 Stimmen fehlten ihnen. Grund zur Freude gibt es bei der Wahlbeteiligung: Sie stieg auf genau 80 Prozent.

Auftrag zur Regierungsbildung

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat ÖVP-Chef Sebastian Kurz am Freitag in der Hofburg offiziell den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt. Kurz will nun mit allen anderen Parteien Gespräche führen, dem sollen dann konkrete Koalitionsgespräche folgen. Rein rechnerisch ist eine Koalition mit der zweitgereihten SPÖ genauso möglich wie mit der drittstärksten FPÖ. Mehr in ORF.at

ÖVP vor SPÖ und FPÖ

Die ÖVP eroberte mit 31,47 Prozent (plus 7,48) und 62 Mandaten den ersten Platz. Die SPÖ rückte durch die Briefwahlauszählung am Montag auf den zweiten Platz vor - und liegt jetzt mit 26,86 Prozent (plus 0,04) und 52 Mandaten deutlich vor der FPÖ. Deren Stimmenanteil fiel mit den letzten Wahlkarten unter 26 Prozent, auf 25,97 Prozent (plus 5,46), sie stellt künftig 51 Abgeordnete. NEOS ist mit zehn Mandaten (5,30 Prozent), die Liste Pilz mit acht Mandaten (4,41 Prozent) im nächsten Nationalrat vertreten. Die Grünen müssen nach 31 Jahren das Parlament verlassen.

Noch nicht amtlich

Das Gesamtergebnis ist mit der Auszählung der Wahlkarten komplett - aber noch nicht amtlich. Das wird es erst, wenn es nach der Sitzung der Bundeswahlbehörde am 31. Oktober verlautbart wird. Danach können Kandidaten - binnen vier Wochen - beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) die Aufhebung bzw. Neuaustragung wegen Rechtswidrigkeiten im Wahlverfahren beantragen.

Wahlbeteiligung genau 80 Prozent

Mit den Wahlkarten und Briefwahlstimmen stieg die Beteiligung auf genau 80 Prozent, das ist gegenüber 2013 ein Plus von 5,09 Prozentpunkte - der größte Zuwachs der Zweiten Republik.

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