Gedenken an NS-Opfer

Im Schwurgerichtssaal am Landesgericht für Strafsachen in Wien fand am Mittwoch eine Gedenkfeierlichkeit für die 13 Opfer des Nationalsozialismus aus Zell/ Sele und den Nachbargemeinden statt. Am 29. April 1943 wurden im Grauen Haus des Wiener Landesgerichts 13 Kärntner Sloweninnen und Slowenen geköpft.

„Auch Bedenken der aktuellen Situation“

Der Klub slowenischer Studentinnen und Studenten in Wien/ Klub slovenskih študentk in študentov na Dunaju (KSŠŠD), die Botschaft der Republik Slowenien in Wien und das Landesgericht für Strafsachen Wien luden am Mittwoch zu den Gedenkfeierlichkeit für die 13 Opfer des Nationalsozialismus aus Zell/ Sele und Umgebung. Neben Gorazd Žmavc, Minister für Auslandsslowenen, hielt Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) eine Festrede.

Selske žrtve spominska svečanost Dunaj Kaiser Žmavc

orf

An der offiziellen Kranzniederlegung und dem anschließenden Gedenken im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Wien nahmen auch Wolfgang Brandstetter, Bundesminister für Justiz, Friedrich Forsthuber, Präsident des Wiener Landesgerichts, Michael Ludwig, amtsführender Stadtrat Wiens, sowie Andrej Rahten, Botschafter der Republik Slowenien, teil. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Gemischte Chor des Gesangsvereins Pevsko društvo Sele aus Zell/Sele und der Chor des Klubs slowenischer Studentinnen und Studenten in Wien.

Selske žrtve spominska svečanost Dunaj Kaiser Žmavc

orf

„Jene, die hier getötet wurden, waren Menschen mit Mut zum aufrechten Gang gegen den Nationalsozialismus“, zollte Kaiser in seiner Ansprache den Opfern größten Respekt. Sie hätten Menschlichkeit gezeigt und seien geprägt gewesen von humanistischen Ideen. Die Feier in Wien wollte der Kärntner Landeshauptmann nicht nur als Gedenken, sondern auch als Bedenken der aktuellen Situation verstanden haben und wies auf die Europäische Union, als derzeit größtes Friedensprojekt hin.

Kaiser: „Sie gaben ihr Leben für Menschlichkeit“

„Aus Ort des Unrechts wurde Ort des Rechts“

„Es ist wichtig, dass wir uns in kultivierter und angemessener Weise all jener erinnern, die im zweiten Weltkrieg Widerstand gegen den deutschen Nationalsozialismus geleistet haben“, betonte Žmavc. „Als Botschaft, die uns alle vereinigt“, bezeichnete Rahten die Gedenkfeier und fand damit auch bei den anderen Rednern breite Zustimmung. Brandstetter verwies auf die historische Entwicklung: „Aus einem Ort des Unrechts wurde ein Ort des Rechts.“

Am 29. April 1943 wurden im Wiener Landesgericht 13 Menschen aus Zell/ Sele und Umgebung geköpft, die in Klagenfurt/ Celovec zum Tode verurteilt worden waren.