NLB soll stufenweise privatisiert werden

Slowenien will die Privatisierungspläne für die verstaatlichte Großbank NLB abändern. Die Regierung beschloss, die EU-Kommission um die Genehmigung zu ersuchen, die Verpflichtungen über den Verkauf der Staatsbank bis Ende 2017 ändern zu können

Ljubljana möchte nun die Staatsbank in Tranchen verkaufen. Das wurde vorige Woche nach der Kabinettssitzung verlautbart.

Bei der Verstaatlichung der NLB (Nova Ljubljanska Banka) hat sich Slowenien 2013 gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, fast 75 Prozent der Systembank bis Ende 2017 zu verkaufen. Nun schlägt die Regierung vor, die zum Verkauf stehenden 75 Prozent minus eine Aktie stufenweise zu privatisieren. Demnach würden mindestens 50 Prozent bis Ende 2017 verkauft werden, der Rest bis Ende 2018.

Damit sollen „die bestmöglichen Verkaufsbedingungen“ erreicht werden. Ein stufenweiser Verkauf würde „eine größere Sicherheit für die Käufer zusichern und die Chancen für einen höheren Kaufpreis erhöhen“, hieß es in der Mitteilung.

Bereits im Herbst 2016 gab es Spekulationen über eine Verschiebung des Verkaufs. Nach einem Treffen mit EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager heuer im Jänner versicherte die Finanzministerin Mateja Vraničar Erman jedoch, die Verpflichtungen einzuhalten. Den Änderungsvorschlag stützt die Regierung auf eine damals getroffene Vereinbarung, die es ermöglicht, besondere Umstände zu berücksichtigen.

Im Hintergrund des Vorschlags stehen laut Medienberichten Sorgen von potenziellen Investoren, die den Preis drücken. Die Regierung peilt einen Kaufpreis im Rahmen des Buchwerts an. Nach zugänglichen Daten lag der Buchwert der NLB-Aktie Ende September 2016 bei rund 63 Euro, womit die gesamte Bank 1,26 Mrd. Euro wert ist, berichtete die Nachrichtenagentur STA. Für den 75-Prozent-Anteil müsste der Staat knapp 1 Mrd. Euro bekommen.

Bei Road Shows im März deutete sich laut Medien an, dass die Investoren bereit wären, 80 bis 90 Prozent des Buchwertes zu bezahlen. Doch das Interesse und damit der Preis sollen inzwischen gesunken sein. Die Investoren machen sich Berichten zufolge Sorgen darüber, was passiert, wenn Slowenien die Verpflichtungen bis Jahresende nicht erfüllen kann. In diesem Fall könnte Brüssel nämlich selbst den Verkauf der NLB-Töchter auf dem Balkan anordnen, womit die Bank an Wert verlieren würde.

Der Verkauf mittels eines Börsengangs (IPO) müsste laut Plan im April eingeleitet werden und Mitte Mai abgeschlossen sein. Eine zweite Runde von Road Shows ist Ende April geplant. Dann soll auch die indikative Preisspanne enthüllt werden.