Matinee zum Holocaust-Gedenken

Am Sonntag fand im Künstlerhaus in Klagenfurt/ Celovec eine Gedenkveranstaltung statt, bei der man sich der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, die sich am 27. Jänner zum 70. Mal Jähren wird, erinnerte. Aus Dachau war der Holocaust-Überlebende und Zeitzeuge Ernst Grube angereist, auch Helga Pollak-Kinsky (84) kam heuer als Zeitzeugin nach Klagenfurt/ Celovec.

Helga Pollak-Kinsky

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Helga Pollak-Kinsky

Überlebte Auschwitz und Flossenbürg

Helga Pollak-Kinsky (84) war 12, als sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert worden war und überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Flossenbürg. Ihr Tagebuch war eine der Grundlagen für das Buch, die „Die Mädchen von Zimmer 28. Freundschaft, Hoffnung und Überleben in Theresienstadt“ und erschien im vergangenem Jahr ergänzt mit historischen Fakten und Gesprächen unter dem Titel „Mein Theresienstädter Tagebuch 1943-1944 und die Aufzeichnungen meines Vaters Otto Pollak“.

Peter Gstettner mauthausen komite

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Peter Gstettner

„Verbrechen beim Namen nennen“

Der Sprecher des „Mauthausen Komitee Kärnten/ Koroška, Peter Gstettner, bezeichnete bei der Matinée den Holocaust als ein schwarzes Loch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts und benannte auch die jahrzehntelangen „Versäumnisse einer erinnerungslosen Gesellschaft“. Es dürfe aber kein schwarzes Loch geben, man muss die Opfer sichtbar machen, ihnen wieder eine Identität geben und die Verbrechen beim Namen nennen, war der Kernpunkt seiner Ansprache.

publika proslava holokavst

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Goldene Medaille der Landeshauptstadt für Gstettner

Für seine engagierte Arbeit in der Erinnerungskultur ist Gstettner am Vortag auch die Goldene Medaille der Landeshauptstadt Klagenfurt/ Celovec verliehen worden ist.

Berührend war die musikalische Umrahmung der Matinée - der Frauenchor „Ženski zbor Rož“ sang und inszenierte Wiegenlieder, die man den Kindern von Theresienstadt, oft den toten Kindern, vorsang.

Zbor Rož

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Die Sängerinnen des Frauenchores „Rož“.

Meldung in slowenischer Sprache