Würdevolles Gedenken an die vier Opfer des Rohrbombenanschlags 1995 in Oberwart
Am 4. Februar 1995 wurde die südburgenländische Stadt Oberwart zum Tatort des schwersten politisch motivierten Anschlags in der Geschichte der Zweiten Republik. Eine Rohrbombe tötete damals vier Bewohner der Roma-Siedlung.
J. Schmidt
In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 starben Josef Simon, Peter Sarközi sowie Karl Horvath und sein Bruder Erwin Horvath durch die Sprengfalle, die kurz vor Mitternacht detonierte. Die Bombe war mit einer Tafel getarnt, die die Aufschrift „Roma zurück nach Indien“ trug. Als Urheber der Tat wurde der 1997 festgenommene Briefbomber Franz Fuchs verurteilt.
Am 20. Jahrestag des Attentats erinnerten eine Gedenkfeier bei der Roma-Gedenkstätte und eine Ausstellung im Offenen Haus Oberwart | OHO an die Opfer des Bombenterrors.
Manfred Bockelmann - Ausstellung in Oberwart
Im Zeichen des Gedenkens zum 20. Jahrestag des Anschlags stand am Mittwoch zunächst die Ausstellung „Zeichnen gegen das Vergessen“ im Offenen Haus Oberwart, die Bundespräsident Heinz Fischer eröffnete. Der Künstler Manfred Bockelmann, Bruder des verstorbenen Udo Jürgens und bekannt für seine großformatigen Porträts nach Aufnahmen von in den Konzentrationslagern des NS-Regimes ermordeten Kindern, hat auch die Bombenopfer mit Kohle auf Leinwand zeichnerisch verewigt.
ORF
Im Anschluss an die Eröffnung begab sich ein Lichterzug auf den Weg vom Rathaus zur Roma-Gedenkstätte, zur Gedenkfeier, organisiert vom Referat für ethnische Gruppen der Diözese Eisenstadt und den Roma-Vereinen. Neben dem Bundespräsidenten gedachten zahlreiche weitere Vertreter der Politik, der Kirchen und der Volksgruppen, unter ihnen Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, der evangelische Superintendent Manfred Koch und Volksgruppenbeiratsvorsitzender der Roma Rudolf Sarközi.
apa
Die Bilder von Lichtern und der Gedenkenden werden auch am Sonntag, den 8. Februar in der Sendung Servus Szia Zdravo Del tuha | 13:05 | ORF2 Burgenland das Gedenken in Oberwart den ZuschauerInnen visuell nahebringen.
Servus | Szia | Zdravo | Del tuha | 8.2.2015 | ORF2
Porträts als stumme Zeugen von Holocaust und Bombenattentat in Oberwart