Ludwig Horvath | „Miteinander reden, wäre mein Wunsch“
On demand | Roma sam |17.2.2014
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Und auch sonst hat dort eine richtige Wildnis geherrscht. Von der Stadt hat nur ein Feldweg in die Siedlung geführt, der im Winter, wenn dort viel Schnee gelegen ist - und damals war sehr viel Schnee -, nie geräumt worden ist, so Horvath weiter.
Roma sam | 17.2.2014 | 20:50
Radio Burgenland | Livestream
„Wir sind sehr arm aufgewachsen, aber für uns Kinder war es viel schöner als heute. Meine Kindheit war wunderbar, denn wir haben machen können, was wir wollen haben“, erzählt Ludwig Horvath. Es habe keine Gehässigkeiten geben, alle haben miteinander gespielt und zusammengehalten. „Das waren richtige Freundschaften. Die alten Roma haben den Zusammenhalt vorgelebt“, erinnert sich Ludwig Horvath in der aktuellen Sendung „Roma sam“ auf Radio Burgenland.
Attentat hat ihn verändert
Er sei selbstbewusster geworden. „Jetzt weiß ich, dass ich ein Rom bin und stehe auch dazu. Hätte mich früher einer ‚Zigeuner‘ genannt, so wäre ich auf ihn losgegangen aber heute fange ich mit ihm zu diskutieren an“, erklärt Horvath. Er denke, ohne die vier Ermordeten hätte sich bei den Roma nie etwas geändert. „Es hätte offenbar so sein müssen“, betont Horvath.
„Ich hätte viele Wünsche“
Das Zusammenleben der Roma sollte noch einmal so sein, wie es früher war, wünscht sich der Aktivist und führt aus: „Ich meine, das richtige Zusammenleben der Roma, was sich ein Nicht-Rom gar nicht vorstellen kann, wie es war.“ Von den Nicht-Roma wünsche er sich, dass sie einmal den Schritt wagen und sagen: „Du bist ein Rom, und so, wie du bist, passt es!“ Horvath selbst kann das Wort Integration nicht mehr hören. „Wer bin ich, wenn ich alles aufgeben muss?“, so Horvath resümierend.