Schüler gegen Abschiebung des Roma-Mädchens
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Der Protest richtete sich nicht nur gegen die Abschiebung der 15-jährigen Leonarda, sondern auch gegen weitere Abschiebungen von Schülern ohne Aufenthaltserlaubnis in Frankreich. Der Fall des kosovarischen Roma-Mädchens sorgt für Empörung. Die seit mehreren Jahren in Ostfrankreich lebende 15-Jährige befand sich auf einem Schulausflug, als sie von Polizisten abgefangen und mitsamt ihrer Familie, deren Asylantrag zuvor abgelehnt worden war, abgeschoben wurde. Der Vorfall ereignete sich schon am 9. Oktober, wurde aber erst diese Woche bekannt.
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Sozialisten verlieren ihre „Seele“
Wegen des Vorgehens der Behörden geriet Innenminister Manuel Valls auch aus den eigenen Reihen unter Beschuss. Der sozialistische Parlamentspräsident Claude Bartolone mahnte, seine Partei drohe ihre „Seele“ zu verlieren. Bildungsminister Vincent Peillon sagte, die Schule müsse „unantastbar“ bleiben. Valls betonte, bei der Abschiebung seien „Recht und Personen respektiert“ worden, ordnete aber zugleich eine behördliche Untersuchung des Vorgangs an.
apa
Frankreichs Innenminister Manuel Valls
Rücktritt des Innenministers gefordert
Die Linkspartei forderte den Rücktritts Valls’, der bereits vor wenigen Wochen für Empörung gesorgt hatte, als er den Integrationswillen der meisten in Frankreich lebenden Roma anzweifelte. Sogar im linken Flügel der Sozialisten wurden vereinzelt Rücktrittsforderungen gegen Valls laut. Dort sorgt die harte Haltung des Ministers in der Sicherheitspolitik und beim Umgang mit Roma schon seit geraumer Zeit für Unmut.
Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem mahnte am Donnerstag im Sender RTL erneut, den Ausgang der Untersuchung zur Abschiebung abzuwarten. Sollte die Abschiebung sich aber tatsächlich so abgespielt haben wie geschildert, wäre dies „äußerst schockierend“.