Mazedonien will so rasch es geht in die EU

Nach der Beilegung des Namenstreits mit Griechenland will Mazedonien so schnell wie möglich in die EU. Trotz der gegenwärtigen Krise habe sein Land „Vertrauen in die EU über die Grenzen des Himmels hinaus“, sagte Premier Zoran Zaev am Mittwoch bei einem Treffen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Wien.

Kurz gratulierte „zu dem historischen Schritt für Mazedonien, aber auch für die gesamte Region“.

Hofft auf Geschpräche in Bälde

„Großbritannien hat vielleicht einen Platz für uns frei gemacht in der EU“, sagte er. Die Mazedonier würden „mehr an die Werte der EU glauben als manche Bürger innerhalb der Europäischen Union“, meinte Zaev. Deshalb habe das Land zur Lösung des Namensstreits sogar seinen Staatsnamen in der Verfassung geändert und werde bald Republik Nordmazedonien heißen. Im Juni dieses Jahres erhoffe er sich daher starke Argumente im EU-Rat, warum Mazedonien bald Mitglied der EU werden solle, so der mazedonische Regierungschef.

Bald grünes Licht für NATO-Mitglied Mazedonien

Zuvor berichteten mazedonische Medien, dass Griechenland der erste NATO-Staat werde, der in seinem Parlament das Protokoll der Allianz zum Beitritt Mazedoniens ratifiziert. Das dürfte Berichten zufolge am 8. Februar in Athen geschehen. Das griechische Parlament hatte vor wenigen Tagen ein Abkommen zur Überwindung des fast drei Jahrzehnte währenden Namensstreits mit dem Nachbarn Mazedonien gebilligt. Das Parlament in Skopje hatte das Abkommen und die entsprechenden Verfassungsänderungen schon davor beschlossen.

NATO-Beitritt vor 2020 möglich

Im Gegenzug für die Umbenennung des Nachbarlands wollte Athen die Annäherung Skopjes an die EU sowie die Aufnahme des Nachbarn in die NATO nicht mehr blockieren. Aus NATO-Kreisen hieß es vor Tagen noch, Nordmazedonien könne bereits 2020 offizielles NATO-Mitglied werden, als 30. Mitgliedsland. Mazedoniens Regierung hat laut der serbischen Presseagentur Tanjug einen Plan zur Umsetzung der Vereinbarung von Prespa angenommen. Dieser sieht unter anderem den Austausch von Tafeln mit Staatsnamen an staatlichen Institutionen, Unternehmen, Grenzübergängen, diplomatischen Vertretungen vor. Die Umsetzung der Prespa-Vereinbarung solle gleich nach der Ratifizierung des NATO-Protokolls zum Beitritt Mazedoniens durch Griechenland geschehen.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung vom 16.01.2019