Erwägung über Grenzkorrektur „mutig“

Sloweniens Präsident Borut Pahor hält die wohl erneut aktuellen Erwägungen über eine Grenzkorrektur zwischen Serbien und dem Kosovo als mögliche Lösung für die Kosovo-Frage für „sehr mutig“. Er würde eine solche Lösungsmöglichkeit nicht ablehnen, wäre jedoch sehr vorsichtig, sagte Pahor bei seinem Besuch in Belgrad.

Grenzziehung als Streitpunkt

Ein solcher Prozess dürfe allerdings anderen Staaten in der Region keinen Schaden zufügen, warnte Sloweniens Staatschef weiter. Serbiens Präsident Aleksandar Vučić hatte sich im August für die „Grenzkorrektur“ mit dem Kosovo eingesetzt, sein kosovarischer Amtskollege Hashim Thaci hatte zuletzt in der Vorwoche in einem Gespräch mit der APA die Pläne für einen Gebietsaustausch mit Serbien als beste Möglichkeit bezeichnet, den EU- und NATO-Beitritt voranzutreiben.

Vučić hat sich am Montag nicht genauer zu seinem Lösungsvorschlag geäußert, meinte jedoch, dass es „wesentlich schlechter“ wäre, gelänge es nicht, eine Lösung zu finden. Er wiederholte auch, dass sich „sowohl Serben wie auch Albaner wie auch die halbe Welt“ gegen etwas ausgesprochen hätten, was gar nicht erzielt worden sei. Alle seien gegen etwas, was sie gar nicht gesehen hätten, so Vučić unter Hinweis darauf, dass dabei gar keine andere Alternative angeboten worden sei. Vučić hatte bisher nie seine Idee zur „Grenzziehung“ genauer erläutert.

Dialog liegt auf Eis

Der EU-initiierte Normalisierungsdialog zwischen Belgrad und Priština liegt derzeit auf Eis. Anlass dafür lieferten im November die drastischen Zölle, die die kosovarische Regierung für Waren aus Serbien und Bosnien eingeführt hatte. Vučić hatte die Wiederaufnahme des Dialogs an deren Aufhebung geknüpft.

Laut Amtsangaben Belgrads musste die serbische Wirtschaft wegen der Zölle bisher Einbußen im Wert von 66,2 Millionen Euro einstecken. Während noch im November 15,7 Prozent des kosovarischen Importes auf Serbien entfielen, stammten im Dezember nur noch 1,7 Prozent der importierten Waren aus Serbien.

Siehe Meldung vom 23.01.2019