Albanisch nun offiziell zweite Amtssprache

In Mazedonien ist albanisch seit Dienstag offiziell die zweite Amtssprache. Das im März 2018 erlassene Sprachengesetz wurde erst am Dienstag im Amtsblatt veröffentlicht und ist damit in Kraft getreten. Damit wird eine jahrzehntelange Forderung der albanischen Minderheit in Mazedonien erfüllt.

Bisher nur auf lokaler Ebene offizielle Amtssprache

Bisher wurde das Gesetz allerdings noch nicht von Präsident Gjorge Ivanov durch seine Unterschrift bestätigt. Der Staatschef hatte sich im Vorjahr zweimal geweigert, dies vorzunehmen. An seiner Stelle unterzeichnete jedoch laut Medienberichten am Montagabend Parlamentspräsident Talat Xhaferi das Gesetz. Entsprechend dem Gesetz kann neben dem Mazedonischen in allen staatlichen Institutionen ab sofort auch Albanisch als Amtssprache verwendet werden. Parlamentspräsident Xhaferi, der bisher die Sitzungen in mazedonischer Sprache führte, hätte künftig das Recht, die Tagungen in seiner Muttersprache Albanisch zu leiten, hieß es in Medienberichten.

Rund ein Viertel der Bevölkerung sprechen Albanisch

Die albanische Volksgruppe stellt rund ein Viertel der Bevölkerung von Mazedonien. Albanisch war bisher als Amtssprache nur in jenen Gemeinden anerkennt, wo die albanische Minderheit mindestens 20 Prozent der Bevölkerung ausmachte. Das Sprachengesetz war eine der Hauptforderung der mitregierenden albanischen Parteien an den sozialdemokratischen Premier Zoran Zaev. Die führende Oppositionspartei VMRO-DPMNE hatte sich mit allen Kräften gegen das Sprachengesetz gewehrt. Mit 35.000 Abänderungsanträgen versuchte die nationalkonservative Partei im Vorjahr den Beschluss zu verhindern.

Siehe Meldung vom 14.01.2019