Zwei Migranten in Grenzfluss ertrunken

Bei dem Versuch, die Grenze zwischen Kroatien und Slowenien zu überqueren, sind seit Jahresbeginn bereits drei Menschen ums Leben gekommen. Alleine diese Woche ertranken im Südosten Sloweniens zwei Flüchtlinge bei dem Versuch, den Grenzfluss Kolpa/ Kupa zu durchschwimmen.

Mindestens vier Personen werden noch vermisst, teilte eine Sprecherin der slowenischen Polizei auf APA-Anfrage mit. Es gebe nun „erstmals auch Todesopfer unter illegalen Migranten“, sagte die Sprecherin. Den ersten Todesfall forderte der Fluss Anfang des Jahres, den Fall habe damals die kroatische Polizei behandelt, so die Polizeisprecherin. In vergangenen Jahren seien keine Todesfälle verzeichnet worden.

Im ersten Quartal 2018 ist die Zahl der illegalen Grenzübertritte im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres stark gestiegen. 612 Fälle stellen eine Steigerung von 203 % dar. Rund 73 % aller aufgegriffenen Migranten stellten einen Asylantrag in Slowenien. Die Polizei verzeichnete auch eine deutliche Änderung in der Struktur der illegalen Migranten: die meisten aufgegriffenen Personen stammten heuer aus Algerien, Pakistan und Marokko, während im Vorjahr der Großteil aus Kosovo, Afghanistan und der Türkei kam.

89 Kilometer des Flusses werden durch einen Grenzzaun gesichert. Die Zahl der Migranten, die illegal über den Fluss nach Slowenien gelangen wollen, nimmt seit mehreren Monaten zu. Laut früheren Medienberichten wurde in vergangenen September erstmals ein stärkerer Druck auf die Schengengrenze im Südosten des Landes verzeichnet. Die Migranten versuchen den Fluss an den nicht gesicherten Stellen zu überqueren - entweder mit Booten, die sie auf kroatischen Seite gestohlen haben, oder schwimmend.

Die sogenannte südliche Route führt laut Medien aus der Türkei über Griechenland, Albanien, Montenegro und Bosnien durch Kroatien nach Slowenien. Den Weg vom westbosnischen Ort Velika Kladuša, von wo es durch Kroatien nur noch etwa 70 Kilometer bis zur slowenischen Schengengrenze sind, unternehmen die Migranten nach Einschätzung der slowenischen Polizei überwiegend zu Fuß und nützen ihre Smartphones zur Navigation.