Neun Angebote für Tunnelbau

Um den Auftrag zum Bau einer zweiten Röhre auf der slowenischen Seite des Karawankentunnels bewerben sich auch Unternehmen aus Österreich. Bei der slowenischen Autobahngesellschaft DARS sind für den Ausbau des Grenztunnels insgesamt neun Angebote eingegangen. Der Auftrag soll in drei Monaten erteilt werden.

Der bestehende Karawankentunnel hat eine Gesamtlänge von 7,9 Kilometern, wovon rund 3,5 Kilometer auf slowenischem Staatsgebiet liegen. Der Bau auf der slowenischen Seite ist laut slowenischen Experten wegen einer ungünstigeren geologischen Struktur anspruchsvoller als auf der österreichischen.

Das billigste Angebot legte der türkische Baukonzern Cengiz Insaat mit 89,3 Mio. Euro, das teuerste ein Konsortium der slowenischen Baufirma Pomgrad und der Schweizer Marti Tunnelbau AG zusammen mit ihrer österreichischen Tochter. In der Ausschreibung war als höchster noch akzeptabler Auftragswert ein Preis von 121,5 Mio. Euro festgelegt. Die Angebote, die darüber liegen, sollen Berichten zufolge vom weiteren Verfahren ausgeschlossen werden.

Das zweithöchste Angebot (118,6 Mio. Euro) kam von der slowenischen GH Holding zusammen mit der Österreich-Tochter des deutschen Baukonzern Hochtief, wie DARS mitteilte. Unter den Bewerbern ist auch die Wiener Implenia-Tochter zusammen mit der Schweizer Konzernmutter und dem slowenischen Bauunternehmen CGP Novo mesto (114,8 Mio. Euro).

Weitere Angebote stammen vom italienischen Unternehmen Astaldi (117,5 Mio. Euro), J&P-Avax aus Griechenland (115 Mio. Euro), dem slowenisch-türkischen Konsortium aus CPG und Yapi Merkezi (109,3 Mio. Euro), der bosnischen Euro-asfalt gemeinsam mit der slowenischen CP Ptuj (106,3 Mio. Euro) sowie der slowenischen Gorenjska gradbena druzba zusammen mit dem tschechischen Baukonzern Metrostav (104,3 Mio. Euro).

Laut slowenischen Medienberichten gab eine ähnliche Bandbreite von Angeboten auch in Österreich, wo bei der Asfinag insgesamt sieben Angebote eingegangen sind. Das niedrigste stammte vom Baukonzern Swietelsky (89,8 Mio. Euro), das teuerste von Implenia Österreich (140,2 Mio. Euro).

Die zweite Röhre des Karawankentunnels soll den Plänen zufolge 2023 fertiggestellt werden. Danach soll noch die alte Röhre renoviert werden, so dass der vollausgebaute Tunnel 2025 in Betrieb gehen soll.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung vom 14.02.2018