Admonter Mönche führen Weingut in Slowenien

Die Benediktinermönche des obersteirischen Stiftes Admont führen ein eigenes Weingut: Jedoch nicht in der Obersteiermark, sondern rund 170 Kilometer südlicher im slowenischen Jarenina. Jährlich werden von „Dveri Pax“ rund 300.000 Liter Wein produziert. Nun will man sich zu einem weinbautouristischen Zentrum entwickeln.

80 Hektar Weinbaufläche

„Weinbau hat für das Stift Admont eine Jahrhunderte lange Tradition. Man sagt sogar, das eigene Wappen sei das erste Mal auf einem Weinfass aufgetaucht“, schildert der Admonter Pater Egon Homann bei einer Führung durch das Weingut „Dveri Pax“ in Jarenina. Das Stift dessen benediktinisches Leitmotiv „ora et labora“ lautet, besitzt heute rund 300 Hektar Grund in Slowenien, davon etwa 80 Hektar Weinbaufläche.

Die Rebflächen des Stiftes Admont erstrecken sich wenige Kilometer südlich von Spielfeld/ Špilje in einem Umkreis von etwa 70 Kilometern an drei Standorten in der Umgebung von Maribor, und den Regionen Jeruzalem-Eisenthür, Ljutomer-Ormož sowie Radgona und Kapela. Der größte Anteil der Flächen befindet sich in der Gegend von Jeruzalem. Die Güter kamen seit dem 12. Jahrhundert in den Besitz der Admonter Benediktiner. „Etliche Weingärten wurden von Frauen, die in unseren Orden eingetreten sind, als Mitgift mitgebracht“, wie der steirische Pater erzählte.

Der Jahringhof in Jarenina war über Jahrhunderte der Verwaltungssitz für die stiftseigenen Güter in der damaligen Untersteiermark. Heute befindet sich in dem rund fünf Kilometer vom steirischen Spielfeld entfernt liegenden Gutshof der Hauptsitz der Weinkellerei „Dveri Pax“ mit ihren rund 20 ständigen Mitarbeitern.

Bewirtschaftet wurden die Flächen stets von Weinbauern aus der Region. Sie lieferten auch den Messwein nach Admont. Nachdem die Besitzungen von den Nationalsozialisten enteignet und unter dem kommunistischen Regime arg in Mitleidenschaft gezogen wurden, erhielten die Admonter ihre Ländereien in den 1990er-Jahren wieder zurück. „Teile der Weingärten waren gerodet, 40 Hektar Rebflächen mussten neu angepflanzt werden“, blickte Pater Egon Homann zurück.

Den ersten Jahrgang gab es im Jahr 2001. Der neue Weinkeller wurde 2007 in einem Nebengebäude des Jahringhofes eröffnet. Mittlerweile werden rund 300.000 Liter Wein jährlich gekeltert, davon 80 Prozent Weißwein in den Hauptsorten Sauvignon, Grauburgunder, Riesling, Welschriesling und Sipon.

Export bis nach Australien und China

Die größten Absatzmärkte seien Slowenien, Österreich und Deutschland, aber auch nach Polen, Großbritannien, in die USA, Australien und China werde geliefert. Auf der Basis der Rebsorten Sipon sowie Pinot Noir werden seit 2016 auch zwei Schaumweine angeboten, weiters wird Naturtraubensaft produziert, schilderte Verkaufsleiter Samo Simonič.

Im Zentrum von „Dveri Pax“ stehe die Herstellung von „erstklassigen regionaltypischen Weinen“, erklärte Kellermeister Danilo Flakus: „In Slowenien - ebenso wie in Österreich - kann man im Weinbau nur mit Qualität erfolgreich sein.“ Seine Bemühungen mündeten bereits in internationalen Auszeichnungen, wie u.a. der Decanter World Wine Awards und die „International Trophy“ für den Sipon Strohwein Jahrgang 2009 in London im Jahr 2011, oder bei der AWC in Wien.

Restaurant in Planung

Im dem behutsam renovierten, malerischen Gutshofgebäude in Jarenina können die Weine vor Ort verkostet werden: Im Frühjahr wurde in den Räumlichkeiten der alten Weinpresse die neue Vinothek eröffnet. „Wir haben uns im Ausland einen guten Ruf erworben. Dennoch liegt uns der Verkauf der Weine vor Ort und der private Kunde besonders am Herzen“, hob Simonič hervor.

Die Vinothek ist mit dem aus dem 14. Jahrhundert stammenden ursprünglichen Weinkeller verbunden. In ihm finden das ganze Jahr über Weinproben, Hochzeiten oder andere Feiern und Veranstaltungen für bis zu 80 Personen - „in steigender Zahl“, so Simonič. Bisher sorgten lokale Caterer für warme und kalte regionale Speisen vom Buffet. Bereits im kommenden Frühling will man jedoch ein eigenes Restaurant am Gutshof eröffnen. Das Gemüse werde aus dem hauseigenen Gemüsegarten kommen, schilderte Simonič. Auch Appartements sind geplant.