Jugend geht gemeinsam in die Zukunft

orf
„Lebendige Vielfalt“
„Slowenisch ist in der Diözese Gurk keine Fremdsprache, sondern Muttersprache vieler Kärntnerinnen und Kärntner", sagte der Bischof in Tainach/ Tinje. Diese lebendige Vielfalt der Sprachen, Kulturen und Volksfrömmigkeit in Kärnten“ gelte es wertzuschätzen und zu fördern.
In diesem Zusammenhang dankte der Kärntner Diözesanbischof dem Herausgeber des Buches, Univ.-Ass. Jürgen Pirker, sowie allen am Buch beteiligten Personen dafür, „dass sie sich diesem wichtigen Thema widmen und in konstruktiver Art und Weise das Gemeinsame vor das Trennende stellen“.
Er sei vor allem auch „froh und dankbar“ darüber, so Schwarz, dass sich „so viele Jugendliche im Rahmen des länderübergreifenden Schulprojektes Gedanken zur gemeinsamen Zukunft gemacht haben und dabei das jeweils Andere als Zugewinn kennen und schätzen gelernt haben“.

orf
Das Projekt sei gleichsam „gelebte politische Bildung“, so Bischof Alois Schwarz. Er hoffe, dass sich auch zukünftig viele weitere Jugendliche davon ermutigen lassen, sich am politischen Diskurs aktiv zu beteiligen und sich als Christen und Christinnen in Politik und Gesellschaft zu engagieren.

orf
Toleranz und Verständnis füreinander
Der Herausgeber des Buches Univ.-Ass. Jürgen Pirker von der Universität in Graz/ Gradec dankte Bischof Schwarz für seine Unterstützung und der Katholischen Kirche Kärnten dafür, „die Begegnung der Jugendlichen im Rahmen des Schulprojektes ermöglicht zu haben“. Pirker betonte, dass die im Buch präsentierten Ergebnisse „großteils von gegenseitiger Toleranz und Verständnis füreinander geprägt sind“.

orf
Milan Predan, Generalkonsul der Republik Slowenien in Klagenfurt/ Celovec, betonte in seinem Statement die Notwendigkeit von Kompromissbereitschaft und dankte für das länderübergreifende Schulprojekt. Kärnten und Slowenien seien, so der Generalkonsul, „auf einem guten gemeinsamen Weg in die Zukunft“.
Musikalisch umrahmt wurde die Buchpräsentation vom Jugendchor „Mladinski zbor Danica“ aus St. Primus/ Šentprimož.

orf
Das Buch „Getrennte Wege - gemeinsame Zukunft. Jugend zwischen Heimat, Nation und Europa“ behandelt die durch die Umbrüche des 20. Jahrhunderts hinterlassenen Spuren in und zwischen den Ländern des Alpen-Adria-Raumes. Im ersten Teil geben Wissenschafter wie z. B. der Historiker Hellwig Valentin (Die Volksgruppenfrage und die Beziehungen zwischen Kärnten und Slowenien) oder die aus Ljubljana stammende Sprachwissenschaftlerin und Volkskundlerin Sonja Novak-Lukanovič (Die Rolle der Sprachen in Grenzgebieten) eine Einführung in historische, gesellschaftliche und kulturelle Zusammenhänge.

orf
Im zweiten Teil der Publikation werden die Ergebnisse des gleichnamigen Schulprojektes, bei dem sich 2013 rund 80 Gymnasialschülerinnen und -schüler aus Kärnten und Slowenien drei Tage lang im Bildungshaus Sodalitas mit der gemeinsamen Geschichte Kärntens und Sloweniens, mit Zweisprachigkeit, Minderheit sowie kultureller Vielfalt beschäftigt und in Workshops Perspektiven für die Zukunft erarbeitet haben, präsentiert. Aufbauend auf dieses Forschungsprojekt widmen sich die Beiträge u. a. der Geschichte Kärntens und Sloweniens, ihren Narrativen und deren Folgen für Lebenswirklichkeiten. Berücksichtigt wird auch die Bedeutung von Minderheiten- und Nachbarsprachen in Grenzräumen und deren Bedeutung für „moderne“ Konzeptionen von Minderheitenschutz, schreibt die Pressestelle der Diözese Gurk/ Krška škofija in einer Aussendung.
Das 344 Seiten starke Buch ist in der Nomos Verlagsgesellschaft / facultas Verlag (ISBN: 978-3-8487-1123-9) erschienen und im Buchhandel um 69 Euro erhältlich.