Milan Laluhas Werke erstmals in Wien
On demand | Rádio Dia:tón | 1.5.2017

Martin Levinne
Die starken Farben auf den Leinwänden dieses bedeutenden Repräsentanten der Slowakischen Moderne brachte das Slowakische Institut nun auch im Rahmen der Ausstellung „Bunte Welt - ihre Variationen und Kammerplastiken“ nach Wien. 18 typisch slowakische Motive, Bilder des slowakischen Land- und Dorflebens, des 2013 verstorbenen Künstlers Milan Laluha schmücken nun die Räumlichkeiten des Instituts in der Wiener Wipplingerstrasse.
Eigentlich sei es schon die höchste Zeit dafür, unterstreicht sein Sohn Martin Laluha im Interview mit Pavla Rasnerová von der ORF Volksgruppenredaktion.

ORF | Strujic
Bis zum 12. Mai gastiert die Ausstellung „Bunte Welt - ihre Variationen und Kammerplastiken" in Wien. Skulpturen des Bildhauers und Opernsängers Jaroslav Dvorský begleiten die Werke Laluhas, die meist aus Privatsammlungen stammen, erzählt Adela Capcarová, Kuratorin der Ausstellung und Inhaberin der slowakischen Adela Art Gallery. In der aktuellen Sendung spricht Capcarová über ihre große Freude, diese Ausstellungsprämiere in Zusammenarbeit mit dem Slowakischen Institut und der slowakischen Bürgervereinigung Umenie & art & menšiny in Wien feiern zu dürfen.

Slowakisches Institut Wien
Die Adela Art Gallery vertritt vor allem slowakische Künstler, zahlreiche Ausstellungen realisierte sie schon innherhalb der Slowakei und Tschechien. Daniela Capcarová ist PR Managerin der Gallerie und Schwester der Kuratorin. Gemeinsam entschieden sie sich vor allem deshalb dem Künstler Milan Laluha zu widmen, weil seine Botschaft zeitlos und eben „typisch slowakisch“ sei, betont Daniela Capcarová.
"Er bewahrte das, was er in sich trug, in seinem Herzen und brauchte es nicht, viele Motive zu interpretieren, sondern er brauchte es, mehrere male das seine, was er in sich trug, zu interpretieren“, erläutert die Galeristin Daniela Capcarová. Im Slowakischen Institut tauchte Pavla Rašnerová gemeinsam mit den Vertreterinnen der Adela Art Gallery und Martin Laluha tief in die Gedankenwelt des Künstlers Milan Laluha ein, dessen Werke in der Slowakei von großer Bedeutung sind.

Slowakisches Institut Wien
Milan Laluha wurde bereits mit zahlreichen Auszeichungen geehrt. 1966 erhielt er den Osvald Licini Preis bei der 33. Bienale in Venedig, 1969 den Preis des Slowakischen Kunstfonds. Im Jahr 2011 wurde er mit dem Ľudovít Štúr Orden der Zweiten Klasse ausgezeichnet, für lebenslange außerordentliche Verdienste zur Entwicklung von Kunst und Kultur.
Milan Laluhas Werke gehören dem Genre der Nachkriegsmoderne rund um Mikuláš Galanda an, dessen Werke von Gutherzligkeit und Nächstenliebe gekennzeichnet sind, erzählen die Galeristinnen.
Nach einem Ausschluss der Künstlergruppe rund um Galanda 1972, zu der auch Laluha gehörte, aus dem Künstlerverband, begann er erst 1984 seine Werke wieder auszustellen. Seine Bilder gehören heute zu den Sammlungen der Slowakischen Nationalgallerie in Bratislava, sowie Gallerien in Banská Bystrica, Nitra, Trenčín und Liptovský Mikuláš, freut sich Daniela Capcarová.
Die klassischen Skulpturen des Tenors Jaroslav Dvorský, Bruder des ehemaligen Solisten der Wiener Oper und weltberühmten Tenors Peter Dvorský, ergänzen in der Ausstellung hervorragend die Gemälde Laluhas. Während dessen Bilder die westslowakische Kunst darstellen, bringe Dvorský ihr Pendant, etwas ostslowakisches nach Wien, betont die Kunstkennerin Daniela Capcarová.
Adela Art Gallery stellt in der aktuellen Sendung auch ihre aktuellen und künftigen Projekte und Ausstellungen vor, die von Prag bis Wien reichen.

Slowakisches Institut Wien
Links
Slowakisches Institut Wien
Adela Art Galery
Martin Laluha
Milan Laluha | Werkekatalog online