„Diversität in der EU | Testfall Roma“
On demand | Roma sam | 12.11.2018
Sie diskutierten im Haus der Europäischen Union in Wien über die Situation der Volksgruppe in der EU.
Roma sam | 12.11.2018 | 20:50 Uhr | Radio Burgenland livestream
Georg Pfeifer, Leiter des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Österreich, zieht in seiner Eröffnungsrede ein negatives Resümee, was die derzeitige Situation der Roma in der EU betrifft.
European Parliament
Mitorganisatorin Irina Spartaru vom Verein Romano Centro in Wien sieht weiterhin einen Handlungsbedarf in vielen Bereichen, vor allem aber, was den Anti-Romaismus und das Bild der Roma in der Öffentlichkeit betrifft. Im Interview erklärt sie die Inhalte der Strategien zur Inklusion der Roma bis 2020 und übt auch Kritik an deren Umsetzung. Aus der Podiumsdiskussion zieht sie ein positives Fazit.
Europa Parlament
Dijana Pavlović, Aktivistin in Italien, geboren in Serbien, spricht während der Podiumsdiskussion über aktuelle Ereignisse in Italien. Seit den Wahlen 2018 bilden die „MoVimento 5 Stelle“ und die rechtsnationale „Lega Nord“ die Regierung unter dem parteilosen Ministerpräsidenten Guiseppe Conte. Vor allem der Innenminister Matteo Salvini, Lega Nord, ist in diesem Jahr immer wieder durch Roma-feindliche Aussagen aufgefallen.
„Roma sollen registriert werden“
„Es stimmt, wir haben eine Regierung und vor allem einen Innenminister, die der Meinung sind, dass alle Roma registriert werden sollen und, dass alle vertrieben werden sollten. Das wichtigste war hierbei die Solidarität der Roma in ganz Europa aber auch die Proteste, die vor den italienischen Botschaften in Europa stattgefunden haben. Unsere Proteste, tausende Menschen die in Europa protestiert haben und Briefe an unsere Botschafter gesendet haben, das war ein wichtiges Zeichen. Sie zeigten Solidarität mit ihren Schwestern und Brüdern in Italien und diese war sehr stark“, sagt sie in der aktuellen Ausgabe von „Roma sam“.
eba
Probleme im Bildungs- und Arbeitsbereich
Sheena Keller, wissenschaftliche Mitarbeiterin der FRA | Agentur der EU für Grundrechte, die für die Ausarbeitung der Strategien mitverantwortlich war, bemerkt Probleme vor allem im Bildungs- und Arbeitsbereich, auch wenn die Zahlen jener Romakinder, die eine Schule besuchen gestiegen sind. Die Strategien zur Inklusion der Roma sollen hier Gegenmaßnahmen anbieten, wenn diese auch tatsächlich umgesetzt werden.
European Interest
Péter Niedermüller, Abgeordneter zum EU-Parlament, Politiker der Partei „Demokratische Koalition“ in Ungarn, übt in der Diskussion starke Kritik an der EU und an der Situation, in der sich die Roma schon seit langem befinden. Man dürfe die Diskriminierung nicht weiter hinnehmen und müsse endlich eine Verbesserung der Lebenssituation der Roma herbeiführen und dies nicht nur in der Theorie sondern auch endlich in der Praxis, so Niedermüller
Das Gespräch führte Katharina Janoska.
TIPP
Am 20. November, um 18:00 Uhr, findet im Palais Epstein ein Festakt zur „25 JAHRE ANERKENNUNG DER ROMA ALS SECHSTE ÖSTERREICHISCHE VOLKSGRUPPE“ mit einer Diskussion statt.
Diskussionsrunde
Mag. Dr. Gerhard Baumgartner
Wissenschaftlicher Leiter des DÖW
Emmerich Gärtner-Horvath
Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma
Dr. Franz Vranitzky
Bundeskanzler a.D. (angefragt)
Mag.a Hannah Lessing
Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich
Moderation
Serdar Erdost
ORF | Volksgruppenredaktion
Gedenkfeier Lackenbach
An diesem Samstag, 17.11.2018, laden die Burgenländische Landesregierung und der Kulturverein Österreichischer Roma zur alljährlichen Gedenkveranstaltung in Lackenbach ein. Um 11.00 Uhr vor dem Mahnmal in Lackenbach.