Die Tafeln erinnern an Roma im Seewinkel
On demand | Roma sam | 8.10.2018
Die Volksgruppe wurde lange Zeit aus den Chroniken und dem kollektiven Gedächtnis der Mehrheitsbevölkerung verbannt. Und doch gibt es sie, die Spuren, die immer noch von der Existenz der Roma im Seewinkel zeugen.
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Roma sam | 8.10.2018 | 20:50 Uhr | Radio Burgenland livestream
Die Reise beginnt in Jois, dem einzigen Ort im Bezirk Neusiedl am See, an dem den Roma als Opfergruppee des Zweiten Weltkireges in Form von zwei Tafeln gedacht wird. Hier gab es auch die größte Romabehausung im Seewinkel.
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Dass an die Volksgruppe, die zum Großteil im Nationalsozialismus verschleppt und ermordet wurde, erinnert wird, ist vor allem dem pensionierten Pfarrer Franz Hillinger zu verdanken.
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Auch dem Bürgermeister der Gemeinde Jois, Johann Steurer, ist es ein Anliegen, dass an die Roma erinnert wird. Zwar wurden die Gedenktafeln 2015 unter seinem Vorgänger Leonhard Steinwandtner errichtet, doch er weiß auch um die Wichtigkeit des Erinnerns.
Der Hobby-Historiker Fritz Radlspaeck beschäftigt sich seit Jahren mit den Opfern des Nationalsozialismus in Gols. Dabei konnte er auch einiges zum Schicksal der Roma und deren Orte herausfinden.
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Die Historie der Roma in Gols war eng mit jener der Romafamilien in Mönchhof verbunden. Im Dorfmuseum in Mönchhof wurde 2016, durch die Initiative des Historikers Herbert Brettl, eine weitere Tafel über das Schicksal der Roma enthüllt.
Die Mehrheitsbevölkerung müsse aufgeklärt und für das Thema sensibilisiert werden, so Radlspaek. Erst dann habe eine nachhaltige Erinnerung und Gedenken eine Zukunft.
Tipp
Am 14. Oktober, am kommenden Sonntag, wird auch im mehrsprachigen Fernsehmagazin „Servus, Szia, Zdravo, Del tuha“ über die Roma im Seewinkel berichtet.
Um 13:05 Uhr | ORF2 Lokal Burgenland