Merkel für ein Europäisches Roma Institut in Berlin

„Sinti und Roma sind ein fester Teil unserer gemeinsamen Gesellschaft - in anderen Staaten ebenso wie hierzulande“, sagte Merkel am Dienstag bei einem Festakt in Berlin zum 70. Geburtstag des Roma-Zentralratsvorsitzenden Romani Rose in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die geplante Einrichtung eines Europäischen Roma Instituts für Kunst und Kultur in Berlin begrüßt.

Angela Merkel & Romani Rose

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70. Geburtstag des Roma-Zentralratsvorsitzenden Romani Rose | Er bedankt sich bei der Kanzlerin.

Es sei erschreckend, wie sehr auch in Deutschland wieder Antiziganismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus Anklang fänden, so Merkel. Das Institut soll auf Beschluss des Europarats dazu beitragen, Vorurteile gegen die vielerorts geächtete Minderheit abzubauen.

Gräber zu erhalten sei Aufgabe der öffentlichen Hand

Zudem sagte Merkel zu, sich weiter für einen Erhalt der Gräber von Sinti und Roma einzusetzen, die dem NS-Völkermord zum Opfer gefallen sind. Dies sei eine Aufgabe der öffentlichen Hand. Sie rechne damit, dass es mit den Bundesländern zu einer guten Lösung komme. Die Nazis hatten 500.000 der von ihnen als „Zigeuner“ verfolgten Menschen ermordet.

Romani Rose

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Romani Rose

Der gebürtige Heidelberger steht seit der Gründung des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma 1982 an der Spitze des Verbands.

Romani Rose, der selbst 13 unmittelbare Verwandte verlor, dankte der Kanzlerin ausdrücklich für ihre Flüchtlingspolitik. „Meine Eltern, die den Holocaust überlebt haben, wären froh gewesen, wenn es in Europa eine Frau gegeben hätte mit Ihrem Mut und Ihrer Gradlinigkeit“, sagte er. Am 20. August war er 70 Jahre alt geworden.

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