„Durchreiseplätze“ für Roma und Sinti

Im Rahmen der „EU-Strategie zur Einbeziehung der Roma bis 2020“ haben sich die Mitgliedsstaaten verpflichtet, „wirksame Maßnahmen zur Integration“ zu treffen. Mit diesen einleitenden Worten erklärte Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne) die österreichische „Roma-Strategie“ als Maßnahme zur Umsetzung im Bereich „Wohnen“ und der damit verbundenen „Durchreiseplätze“ für Roma und Sinti

Christine Baur (Grüne)

Hatz / kleinezeitung

Christine Baur (Grüne)

Baur meinte, dass sie als zuständige Landesrätin verpflichtet sei, diesem Auftrag nachzukommen und einen geeigneten Standort in Tirol zu schaffen. Baur: „Die Schaffung eines Durchreiseplatzes stellt einen Beitrag für einen etwas menschlicheren Umgang mit Angehörigen einer Volksgruppe dar, die respektvollen Umgang und Wertschätzung bisher kaum erfahren haben.“

18 Fragen zu Roma-Platz

Damit leitete Baur auf eine schriftliche Anfrage der FPÖ über, die mit 18 Fragen zu einem geplanten „Durchreiseplatz“ in Osttirol die entsprechenden Antworten haben wollte. Die FPÖ will darin unter anderem wissen, wo der geplante Standort im Bezirk Lienz sei, ob diese „Durchreiseplätze“ in Leisach dauerhaft oder nur zeitweilig genützt werden.

Roma-Sinti-Rastplatz in Braunau

meinbezirk.at

Roma-Sinti-Rastplatz in Braunau

Dazu Landesrätin Baur: „Wie der Name sagt, ist der Platz für durchreisende Roma und Sinti. Reisende Völker bleiben nicht dauerhaft an einem Ort.“ Außerdem würde das fahrende Volk auf ihren Routen durch Europa selbst entscheiden, wie lange sie bleiben würden. Eine klare Antwort auf die FPÖ-Frage, ob sie einen solchen Standort auch gegen den Willen der Bevölkerung errichten würde, gibt Baur: „Wird die Umsetzung konkreter, wird die Bevölkerung von Anfang an eingebunden.“

Die Beispiele in Braunau und Linz hätten gezeigt, dass die Bevölkerung trotz anfänglicher Skepsis die Plätze gut akzeptiert habe.