„Integrationsklima“ in Deutschland nicht vergiftet

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland beurteilt das Zusammenleben von Einheimischen und Zuwanderern nach wie vor positiv. Die Stimmung ist zwar nicht mehr ganz so gut wie vor Beginn der sogenannten Flüchtlingskrise 2015.

Sie habe sich aber deutlich weniger verschlechtert, „als die öffentliche Debatte erwarten ließ“, heißt es im am Montag in Berlin veröffentlichten „Integrationsbarometer 2018“.

Mehr Gelegenheiten und Orte für Begegnung schaffen

Erstellt wurde die Studie vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), sagte, die Studie zeige, dass das Zusammenleben vor allem da als harmonisch empfunden werde, wo es direkte Kontakte gebe. Deshalb sei es wichtig, mehr Gelegenheiten und Orte für Begegnung zu schaffen. Eingetrübt hat sich dem „Integrationsbarometer“ zufolge das Klima in den Jahren 2016 und 2017 dort, wo der Integrationsalltag nicht persönlich erlebt wird, heißt es mit Blick auf Ostdeutschland.

Für das Integrationsbarometer 2018 wurden zwischen Juli 2017 und Jänner 2018 insgesamt 9298 Personen in ganz Deutschland telefonisch über Mobil- und Festnetznummern befragt. Davon waren 2720 Menschen ohne Migrationshintergrund, 1438 Spätaussiedler, 1479 Türkischstämmige sowie 1532 Zuwanderer aus einem EU-Land und 1760 aus einem anderen Land.

Vielfalt der Gesellschaft auch im Lehrerkollegium

„Schulen sind ja geradezu Kompetenzzentren für Integration“, sagte die Staatsministerin. Interkulturelle Kompetenz müsse in der Lehrerausbildung daher mehr Gewicht bekommen. Die Vielfalt der Gesellschaft müsse sich auch im Lehrerkollegium widerspiegeln.

Integrationsbarometer für Kopftuchdebatte

Neue Zahlen liefert das SVR-Integrationsbarometer für die sogenannte Kopftuchdebatte. Von den rund 800 befragten muslimischen Frauen gaben etwa 29 Prozent an, in der Öffentlichkeit ein Kopftuch zu tragen. Dass die Kopftuchträgerinnen fast alle dafür sind, dass es muslimischen Lehrerinnen und Behördenmitarbeiterinnen gestattet werden sollte, bei der Arbeit Kopftuch zu tragen, überrascht nicht. Von den Musliminnen ohne Kopftuch sind allerdings nur gut zwei Drittel dieser Ansicht.

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