Deutschsprachige Volksgruppe fordert Anerkennung

Die deutschsprachige Volksgruppe in Slowenien fordert die Anerkennung als autochthone Minderheit. Der Dachverband ihrer Kulturvereine hat in einer Resolution die slowenische Regierung aufgefordert, „endlich“ die verfassungsrechtliche Lage der deutschsprachigen Volksgruppe zu regeln.

Die Forderung in Form einer Resolution wurde heute in der Tageszeitung „Večer“ veröffentlicht. Datiert ist sie mit dem gestrigen Dienstag, als Volksgruppenvertreter mit Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) anlässlich von deren Besuch in Ljubljana zusammentrafen. Im Gespräch mit ihrem slowenischen Amtskollegen Karl Erjavec bekräftigte Kneissl die langjährige Forderung Österreichs nach Anerkennung der deutschsprachigen Volksgruppe gemäß dem Vorbild der italienischen und ungarischen Minderheit, die in der slowenischen Verfassung verankert sind.

Empfehlungen des Europarates

Der slowenische Staat halte sich nicht an Empfehlungen des Europarates zur Basis für das Überleben einer Minderheit, hieß es in der Resolution. Diese Empfehlungen beziehen sich u.a. auf Unterricht in der deutschen Sprache, angemessene Anerkennung der Minderheitensprache im Hörfunk und Fernsehen sowie eine angemessene finanzielle Unterstützung.

Anerkennung, Respekt & Unterstützung

„Die jahrhundertelang in Slowenien lebenden Angehörigen der deutschen Volksgruppe verlangen als bewusste Staatsbürger, dass der Staat uns die Anerkennung, den Respekt und die Unterstützung für unsere Tätigkeit einräumt“, steht in der Resolution, die von mehreren Kulturvereinen unterzeichnet wurde.

Rund 2.000 Angehörige

In Slowenien leben schätzungsweise rund 2.000 Angehörige der deutschsprachigen Volksgruppe, jedoch nicht auf einem zusammenhängenden Gebiet. Der slowenische Staat steht auf dem Standpunkt, dass die Stellung der deutschsprachigen Volksgruppe angemessen im slowenisch-österreichischen Kulturabkommen aus dem Jahr 2001 geregelt ist.

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