Rechtsruck in Europa und Amerika - 15.5.2016

Anlässlich der Gedenkfeier gegen Rassismus am 9. Mai im historischen Sitzungsaal des Parlamentes zeigten sich Überlebende des Holocausts und ihre Nachkommen besorgt über die aktuellen politischen Entwicklungen in Europa und Amerika.

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes stellt nämlich fest, dass in Europa die Forderungen von rechtsextremen Gruppen, zum Beispiel in der Flüchtlingsfrage, vermehrt Einzug in die Programme der etablierten Parteien finden. Im Beitrag von Sabina Zwitter bringen Prominente wie die afroösterreichische Jazzsängerin Carole Alston, die Tochter der Bürgerrechtsikone Nina Simone, Lisa Simone, die chinesisch-amerikanische Regisseurin Baayork Lee, und der US-Künstler Gregory Porter die Gründe für ihre Besorgnis zum Ausdruck.

Hikmet Ersek: Vom Migrantensohn zum Topmanager

Er kam als Einwandererkind aus der Türkei nach Wien und schaffte es zum erfolgreichen internationalen Topmanager: Hikmet Ersek. Heute sitzt er im Chefsessel von Western Union, einem, der wichtigsten internationalen Finanzdienstleister mit einem Umsatz von sechs Milliarden Dollar. Der Marktführer in Sachen „Bargeld Versenden“ verfügt über 550.000 Geschäftsstellen – mehr als es McDonald’s-Filialen gibt – und ist seit Jahren auf Expansionskurs. Der Grund: die steigende Zahl an Jobmigranten und jene der Flüchtlinge, die auf den Geldboten angewiesen sind. Sabina Riedl hat Hikmet Ersek, der inzwischen die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen hat, auf dem Urlaub in seiner ersten Heimat getroffen.

Der Ghettoneurotiker – Komiker Mario Lučić erobert Comedy-Szene

„Ich verwende eine harte Sprache, aber wir jungen Leute reden halt so“, erklärt Komiker Mario Lučić die vielen Schimpfwörter in seinem Programm „Der Ghettoneurotiker“. Der 25-jährige Wiener mit kroatischem Migrationshintergrund ist einer der wenigen Berufs-Spaßvögel, die auch jene Themen künstlerisch bearbeiten, die viele junge Migranten, der zweiten und dritten Generation betreffen: Versteckter Rassismus auf Ämtern und in Institutionen, schlechtere Bildungschancen, Arbeitslosigkeit und Identitätskrisen.

Mario Lučić weiß genau wovon er auf der Bühne spricht: Den Stoff für seine Sketches liefert ihm schließlich sein Alltag im 22. Wiener Gemeindebezirk, im Gemeindebau am Rennbahnweg. Čedomira Schlapper hat den aufstrebenden Komiker porträtiert.

„Heimat Fremde Heimat“ - die in HD produzierte Sendung - ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream auf der ORF-TVThek angeboten.

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