Altbundespräsident Gauck mit Prager Karlspreis ausgezeichnet

Altbundespräsident Joachim Gauck hat am Montag den Internationalen Karlspreis der Stadt Prag und der Karlsuniversität entgegengenommen. Der 78-Jährige ist erst der siebte Empfänger der Auszeichnung, die seit 1993 in Erinnerung an den römisch-deutschen Kaiser und böhmischen König Karl IV. vergeben wird.

Bundespräsident a.D. Joachim Gauck

Deutsche Botschaft Prag

Rede von Bundespräsident a.D. Joachim Gauck anlässlich der Verleihung des Preises Karl. IV an der Karls-Universität Prag, 21.1.2019

„Karl IV. war das, was wir heute einen Europäer nennen würden“, sagte Gauck. Frühere Preisträger waren der Philosoph Paul Ricoeur (1913-2005) und der Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker (1912-2007).

In seiner Dankesrede hielt Gauck ein Plädoyer für Freiheit und Demokratie. Vor 30 Jahren seien die Menschen in Ostmitteleuropa im Protest gegen die kommunistischen Regime vereint gewesen. „Und wir sollten heute (...) vereint bleiben - gegen alle Versuche, die Demokratie schlechtzureden, sie auszuhöhlen und ein veraltetes System von Nationalismus erneut aufleben zu lassen“, sagte Gauck.

Joachim Gauck und Tomáš Zima Karls-Universität Prag

Deník | Martin Divíšek

Joachim Gauck und Tomáš Zima | Rektor der Karlsuniversität in Prag

In Erinnerung an den Studenten Jan Palach, der sich am 16. Januar 1969 aus Protest gegen die Niederschlagung der Demokratiebewegung Prager Frühling selbst verbrannt hatte, legte Gauck Blumen nieder. „In einer vergesslichen Zeit ist es wichtig, dass wir an einen solchen Jahrestag erinnern“, betonte er. Als Bundespräsident von 2012 bis 2017 hatte Gauck Tschechien insgesamt dreimal besucht.

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Charles IV Prize