Das Erscheinen eines eigenen Buches hat er nie erleben dürfen. Ein noch von ihm vorbereiteter Band „samtener Lyrik“ konnte zu Lebzeiten nicht erscheinen.

Zum 100. Geburtstag hatte Ludwig Hartinger eine Sammlung der von der Naturlandschaft des Karst/ Kras ebenso wie von existenziellen Erfahrungen geprägten Gedichte Kosovels auf Deutsch herausgegeben und dabei Randnotizen wie einen unterirdischen Karstfluss eingearbeitet, als Entsprechung für das „lesende Erwandern“ von Wortlandschaften, die ebenfalls voller harter Brüche, scharfer Kanten und jäher Überraschungen stecken.
Mit Federzeichnungen und Holzschnitten
18 Jahre danach ist nun im Otto Müller Verlag eine Neuauflage erschienen, erneut mit Federzeichnungen und Holzschnitten von Christian Thanhäuser ausgestattet. In seinem Nachwort erinnert Hartinger an einen anderen früh verstorbenen Dichter, dessen Werk im Otto Müller Verlag gepflegt wird: Georg Trakl. Hier wie dort ist der Schmerz allgegenwärtig. „Mein Gedicht ist Explosion / wilde Zerrissenheit, Disharmonie / Mein Gedicht will zu euch nicht (…)“, schreibt Srečko Kosovel, „mein Gedicht ist mein Gesicht.“