An der Konferenz beteiligen sich auch Vertreter des italienischen Wirtschaftsministeriums und Unternehmen, die im Balkan-Raum investieren wollen. „Der Balkan ist lang von der italienischen Politik und den Medien ignoriert worden. Wir wollen jetzt den Handel mit den Balkan-Ländern stärken“, erklärte Tajani in einem Interview mit der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“ (Montagsausgabe). Italien wolle eine führende Rolle in der Region spielen.
Die Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien hatten sich zuletzt weiter verschärft. Italien wolle alles zu tun, um zu verhindern, dass die Situation eskaliere, sagte Tajani.
Der italienische Außenminister bemängelte, dass die EU-Erweiterung um die Balkanländer in den vergangenen Jahren nicht mit dem gewünschten Tempo vorangekommen sei, und in 20 Jahren nur Kroatien der EU beigetreten sei. „Wir können uns keine weiteren Verzögerungen leisten. Wenn die EU ein globaler Akteur sein will, ist der Beitritt der Balkanländer von zentraler Bedeutung und muss beschleunigt werden“, erklärte der Außenminister.
Bei der Konferenz sollen politische Friedensinitiativen besprochen werden. „Ich habe mich mit den serbischen und kosovarischen Regierungschefs getroffen und möchte ein Wirtschaftsforum schaffen“, sagte Tajani.