Politik

„Deal“ zwischen Kosovo und Serbien

Nach monatelangem Tauziehen haben sich Serbien und der Kosovo nach Darstellung der Europäischen Union auf eine Lösung im Streit über Autokennzeichen geeinigt und damit eine drohende Eskalation des Konflikts womöglich abgewendet.

"Wir haben einen Deal“, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am späten Mittwochabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter dazu mitteilte. Borrell zufolge werde Serbien aufhören, Nummernschilder mit Bezug auf kosovarische Städte zu vergeben, und Kosovo werde keine weiteren Maßnahmen im Zusammenhang mit der Ummeldung von Fahrzeugen mit alten serbischen Kennzeichen ergreifen. Borrell wird die Parteien in den nächsten Tagen einladen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Die Behörden in Prishtina hatten in den vergangenen Monaten auf einen Austausch der serbischen Nummerntafeln im Land gedrängt. Schätzungen zufolge haben noch etwa 10.000 Fahrzeuge, vor allem im mehrheitlich serbischen Nordkosovo, entsprechende Kennzeichen. Ab Dienstag sollten deren Besitzer mit Strafen in Höhe von 150 Euro belegt werden. Nach einer Intervention der US-Botschaft verschob die kosovarische Regierung das Inkrafttreten dieser Regelung auf Donnerstag. Die nunmehrige Einigung macht die Durchsetzung der Maßnahme hinfällig.