Der Tunnel, durch den heute ganz selbstverständlich Autos fahren, wurde zwischen 1943 und 1945 von rund 1.600 Deportierten vieler Nationen gegraben, viele von ihnen wurden zu Tode geschunden. Die „Baustelle des Todes“ kostete etwa 40 Menschen das Leben. Beim Tunnel-Portal erinnern Gedenktafeln an die Opfer der Nazi-Diktatur. Auch die alljährliche Gedenkveranstaltung will ein Zeichen gegen das Vergessen und Verdrängen setzen.
Appell für menschenrechtliche Werte
Nationalistische und antisemitische Strömungen hätten in Europa wieder Aufwind, sagt Manfred Morokutti vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška: „Diese Mechanismen kommen nicht von heute auf morgen. Diese Mechanismen sind nicht plötzlich da, sondern sie nutzen Ängste, Veränderungen, Krisen – ebensolche Krisen, die wir nun erleben – um zu verführen und Menschen davon zu überzeugen, dass Richtige zu tun, obwohl dieses vermeintlich Richtige gegen jede demokratischen, moralischen und menschenrechtlichen Werte steht. Das geht sogar soweit, dass Kriege in diesem Sinne Rechtfertigung finden.“
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) verwies darauf, dass nur 25 Prozent der Weltbevölkerung in Demokratien leben: „Wir müssen uns besinnen, Gedenkarbeit leisten. Wir brauchen aber auch Wachsamkeit und Demokratie, die auch bei uns täglich neu zu erkämpfen ist. In diesem Sinne: Niemals vergessen.“