Kurz bei Pressekonferenz
APA/Herbert Neubauer
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POLITIK

Kurz zieht sich aus Politik zurück

Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zieht sich aus der Politik zurück. Dies hat der 35-Jährige Donnerstagmittag in einer Pressekonferenz bestätigt. Er nehme nun „Abschied aus der Politik“ und werde sich in Zukunft auf seine Familie konzentrieren. Im kommenden Jahr werde er sich beruflich umorientieren.

Bei einem Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre seiner politischen Tätigkeit in Österreich zeigte sich Kurz „dankbar“. Gegen Kurz laufen Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Er freue sich auf den Tag, an dem er vor Gericht erklären könne, dass alle Vorwürfe gegen ihn haltlos seien, so Kurz.

Die Tätigkeit als ÖVP-Klubobmann übernimmt wieder August Wöginger. Die ÖVP werde nun einen geordneten Wechsel an der Spitze einleiten. Zuvor hatte die „Kronen Zeitung“ über den Rücktritt berichtet. Die Geburt seines Sohnes habe den Ausschlag gegeben. Laut „Krone“ soll Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) das Amt des ÖVP-Chefs übernehmen, aber auch Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler soll im Gespräch sein.

Schallenberg stellt Amt zur Verfügung

Die nach dem Rückzug von ÖVP-Chef Sebastian Kurz aus der Politik erwartete Umbildung auch des türkisen Regierungsteams kommt ins Rollen. Donnerstagabend teilte Alexander Schallenberg mit, das Amt des Bundeskanzlers zur Verfügung zu stellen – „sobald parteiintern die entsprechenden Weichenstellungen vorgenommen sind“.

Auch Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hat den Rücktritt von seinem Amt erklärt.

„Es ist nicht meine Absicht und war nie mein Ziel, die Funktion des Bundesparteiobmanns der Neuen Volkspartei zu übernehmen. Ich bin der festen Ansicht, dass beide Ämter – Regierungschef und Bundesparteiobmann der stimmenstärksten Partei Österreichs – rasch wieder in einer Hand vereint sein sollten“, erklärte Schallenberg seinen Rücktrittsankündigung in einer schriftlichen Stellungnahme.

Der frühere Außenminister war erst am 11. Oktober von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Kanzler angelobt worden – nachdem Kurz im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen gegen ihn und sein Umfeld als Regierungschef zurückgetreten war.