POLITIK

„Bereicherung, nicht Bedrohung“

In der Ortstafeleinigung von 2011 ist eine Öffnungsklausel festgehalten. Gemeinden dürfen autonom über neue zweisprachige Tafeln entscheiden. In Feistritz im Rosental/ Bistrica v Rožu soll es nun zwei neue Tafeln (für Suetschach/ Sveče und Matschach/ Mače) geben, was zu Widerstand geführt hat.

In Bleiburg/ Pliberk erhielten vier Ortschaften 2018 zweisprachige Bezeichnungstafeln nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss. In Sielach/ Sele in der Gemeinde Sittersdorf/ Žitara vas war es vergangenen Oktober soweit. 2017 hatte der Gemeinderat die Aufstellung noch mehrheitlich abgelehnt, 2020 war dann eine Mehrheit dafür. In St. Jakob im Rosental/ Šentjakob v Rožu beschloss der Gemeinderat vergangenen Juli mehrheitlich, dass alle 22 Ortschaften zweisprachige Bezeichnungstafeln erhalten sollen.

Negative Reaktionen gibt es aber in der Nachbargemeinde Feistritz im Rosental/ Bistrica v Rožu, wo der Gemeinderat am Montag zweisprachige Tafeln für die Ortschaften Suetschach/ Sveče und Matschach/ Mače auf der Tagesordnung hat. Sie lagen laut der letzten Volkszählung knapp unter der Grenze von 17,5 Prozent slowenischsprachiger Bevölkerung, der Messlatte für den Ortstafelkompromiss 2011.

Nun sammeln einzelne Bürger Unterschriften gegen die von der Volilna Skupnost/ Wahlgemeinschaft (VS) beantragten zweisprachigen Tafeln. Bürgermeisterin Sonya Feinig (SPÖ) sagte dazu: „Wie viele Unterschriften zusammenkommen ist mir noch nicht bekannt. Ich habe im Vorfeld Gespräche mit allen Fraktionen geführt und ich denke, dass der Beschluss zustande kommen wird. Wir haben zehn Jahre Ortstafelkompromiss, seit 20 Jahren gibt es das Ortstafelerkenntnis. Menschen sollen Sprache als Bereicherung sehen und nicht als Bedrohung.“