Insgesamt traten in Österreich 58.535 Personen im Jahr 2020 aus der katholischen Kirche aus. 2019 waren es laut amtlicher Statistik 67.794. Alle österreichischen Diözesen meldeten einen Rückgang bei den Austrittszahlen.
„Positive Entwicklung“
3.901 Personen traten im Jahr 2020 aus der Katholischen Kirche in Kärnten aus. 2019 waren es über 5.800. Somit beträgt der Rückgang 2020 bei den Austritten knappe 33 Prozent. Nach den heftigen Turbulenzen in der Katholischen Kirche Kärntens rund um Bischof Alois Schwarz in den vergangenen Jahren haben sich die Wogen mit der Weihe von Jože Marketz zum Bischof offenbar wieder geglättet. Für Generalvikar Johann Sedlmaier ist es eine positive Entwicklung nach schwierigen Jahren: „Ich denke, es liegt daran, dass die Menschen zunehmen in unserer Diözese Vertrauen in die neue Leitung gewonnen haben.“
Auch Arbeitslosigkeit spürbar
Ein zweiter Grund könnte auch in der derzeitigen Krisensituation zu finden sein, so Seldmaier. Menschen seien sehr gefordert, müssen sich neue existentielle Fragen und Fragen nach Gott stellen. Trotzdem ist jeder Austritt schmerzlich, bedeutet jeder Austritt doch auch weniger Einnahmen. Die wirtschaftliche Situation sei schwierig, sagte Sedlmaier. Das hänge zusammen mit der CoV-Situation, wo Menschen ihre Arbeitsplätze verloren hätten und weniger Einkommen haben. Das wirke sich unmittelbar auf die Beitragszahlungen an die Diözese aus.
Kirchenbeitragseinnahmen insgesamt gestiegen
Insgesamt aber verzeichneten die katholischen Diözesen in Österreich für 2019 leichte Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen. Das geht aus der österreichweiten kirchlichen Gebarungsübersicht hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2019 waren es knapp 481 Millionen Euro (75 Prozent der Gesamteinnahmen).