Burgtheater in Wien
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APA/Hans Klaus Techt
KULTUR

Kulturinstitutionen überrascht

Die Ankündigung der Verlängerung des Lockdowns um eine Woche bis 24. Jänner bzw. dass es die Möglichkeit von „Freitestungen“ nicht geben wird, hat die Kulturinstitutionen überrascht. Burgtheater-Chef Martin Kušej zeigt sich mittlerweile „richtig verärgert“.

Kein „Freitesten“

Die Bundesregierung kritisiert die Opposition zwar für ihr Nein zum „Freitesten“ aus dem Lockdown ab dem 18. Jänner. Aber die Opposition habe der Regierung da wohl „sogar einen Gefallen getan“, so die Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle von der FH Kärnten. Denn viele Fragen – etwa der Kontrolle oder der Verfassungskonformität – seien noch offen gewesen.
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Auch aus dem Neustart für die Staatsoper wird es nun nichts. Die Staatsoper hatte etwa just am Montag geplant, ihren Spielplan ab dem 18. Jänner zu veröffentlichen. „Was wir stattdessen machen werden, ist eine Verlängerung unserer gemeinsamen Aktion mit dem ORF, durch die schon im Dezember ein riesiges, nach Theater hungriges Publikum erreicht werden konnte“, kündigte Staatsopern-Direktor Bogdan Roščić in einem Statement an.

In der Wiener Volksoper ist die bereits veröffentlichte Planung für das fragliche Wochenende nun Makulatur. Die Volksoper war im Dezember das erste Bundestheater, das bereits seine Spielplanpläne bekannt gegeben hatte. Von 22. bis 24. Jänner wollte man die Operette „Der Teufel auf Erden“, eine „Zauberflöte“ und die halbszenische Fassung von Disneys „Das Dschungelbuch“ zeigen. Ob manche Vorstellungen auf die folgenden Wochenenden geschoben werden können, lasse sich derzeit noch nicht sagen, hieß es aus der Volksoper gegenüber der APA.

„Wie lange sollen wir uns noch verschaukeln lassen?“

Auch Burgtheater-Direktor Martin Kušej zeigte sich in einer Stellungnahme gegenüber der APA mehr als enttäuscht: „Nach dieser letzten Volte bezüglich der Kulturinstitutionen bin ich wirklich richtig verärgert! Und ich denke, dass ich für alle Menschen spreche, die in den Theatern arbeiten, wenn ich frage: Wie lange sollen wir uns noch verschaukeln lassen? Wie lange sollen wir noch über die Stöckchen springen, die man uns hinhält? Denn der Zeitpunkt für die Wiedereröffnung der Theater ist wieder ungewiss!“ Die Planungen für Vorstellungen ab dem 22. Jänner in allen Spielstätten des Burgtheaters seien nun wieder von heute auf morgen Makulatur.

„Ein Theaterbetrieb dieser Größe kann diese Entscheidungen nicht kurzfristig umsetzen. Wir Kultureinrichtungen haben sehr gute, bereits bewährte Präventionskonzepte, mit denen wir bei zulässiger Infektionslage öffnen können; darüber spricht man nicht einmal mehr“, so Kušej: „Ein erneutes Zeichen dafür, welchen ach so hohen Stellenwert der Kulturbereich für die österreichische Regierung in der so genannten Kulturnation Österreich hat.“