Eine Antonov wird mit Hilfsgütern aus Österreich für das Flüchtlingscamp Moria beladen.
APA/Harald Schneider
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Politik

Erste Hilfslieferung nach Moria

Eine Woche nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat Österreich zusammen mit Slowenien eine große Hilfslieferung für die obdachlos gewordenen Menschen gebracht. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) flog am Mittwoch mit einer Transportmaschine nach Athen.

Mit an Bord waren 55 Tonnen Hilfsgüter, die Nehammer dem stellvertretenden griechischen Innenminister Theodoros Livanios am Athener Flughafen persönlich übergab. „Wir haben immer gesagt, dass uns Hilfe vor Ort wichtig ist und wir Griechenland nicht in Stich lassen“, sagte Nehammer. „Ich bin stolz darauf, dass wir als erstes Land in Europa gemeinsam mit Slowenien eine große Hilfslieferung für Griechenland zur Verfügung gestellt haben.“

Eine Antonov wird mit Hilfsgütern aus Österreich für das Flüchtlingscamp Moria beladen.
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Der Innenminister betonte einmal mehr, dass man dem Druck „gewaltbereiter Migranten nicht nachgeben“ dürfe und Österreich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen sei. Er verwies darauf, dass Österreich nicht allein sei und auch viele andere europäische Länder keine Flüchtlinge aufnehmen. Eine Aufnahme wäre „das völlig falsche Signal“, so Nehammer. Livanios bedankte sich für die Unterstützung Österreichs. „Die europäische Solidarität ist ein Eckpfeiler des europäischen Projekts.“ Griechenland werde alles tun, um die Situation auf Lesbos zu verbessern, so Livanios.

Die Hilfslieferung beinhaltete 400 Familienzelte mit Winterkit für 2.000 Personen. Darüber hinaus werden noch 2.000 Hygienepakete, 200 Zeltheizungen, 400 Zeltbeleuchtungen, 7.400 Decken sowie 2.700 aufblasbare Matratzen, Polster und Bettwäsche zur Verfügung gestellt. Das Hilfspaket wurde aus dem Katastrophenhilfebudget des Ministeriums finanziert und kostet einschließlich des Transports 720.000 Euro.