Das Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau, samt Gedenktafel. (20.9.2012)
MANFRED FESL / APA / picturedesk.com
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Politik

Braunau lässt Gedenkstein unverändert

Der Mahnstein vor dem Hitler-Geburtshaus in Braunau bleibt, wo er ist. Seine Inschrift wird nicht ergänzt. Das hat der mit der Causa befasste Arbeitskreis der Stadtgemeinde beschlossen – entgegen der Empfehlung einer Expertengruppe des Innenministeriums.

Das Haus in der Salzburger Vorstadt 15 soll nach Plänen des Innenministeriums neu gestaltet werden und künftig eine Polizeidienststelle beherbergen. Während das Gebäude dem Innenministerium gehört, ist der Gedenkstein vor dem Haus im Eigentum der Stadtgemeinde Braunau. Um das 1989 aufgestellte Mahnmal, das die Aufschrift „Für Frieden, Freiheit und Demokratie – Nie wieder Faschismus – Millionen Tote mahnen“ trägt, war zuletzt eine heftige Diskussion entbrannt.

Gedenkstein verlagern

Anfängliche Pläne, den Gedenkstein im Haus der Geschichte unterzubringen, wurden von Kritikern als „Verdrängung statt Auseinandersetzung“ gewertet. Eine Expertengruppe im Innenministerium, der unter anderem der Zeitgeschichteprofessor Oliver Rathkolb, Ex-Justizminister Clemens Jabloner sowie die Leiterin des Mauthausen Memorials, Barbara Glück, angehörten, empfahl, der Mahnstein solle in Braunau bleiben, an einer anderen zentralen Örtlichkeit aufgestellt werden und weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Der angebrachte Text solle ergänzt werden, denn es fehle der Hinweis auf die politische Mitverantwortung der österreichischen Gesellschaft an den Verbrechen des Nationalsozialismus.