Pflegerin cremt Frau Hände ein
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Gesundheit

100 Millionen Euro gegen Pflegekrise

Wegen der Einreisebeschränkungen in der Coronakrise dürften bundesweit tausende Pflege- und Betreuungskräfte aus dem Ausland wegfallen. Die Bundesregierung will mit einem 100-Millionen-Euro-Paket, eine Pflegekrise abwenden. Kärnten will zusätzliche Plätze in Pflegeheimen schaffen und mobile Pflege verstärken.

1.600 Personen werden 24 Stunden betreut

Kärnten sei schon zuvor tätig geworden, erklärte Landessozialreferentin Beate Prettner (SPÖ). 1.600 Menschen werden in Kärnten von einer 24-Stundenbetreuung aus dem Ausland umsorgt. Noch sei unklar, wie viele Kräfte ausfallen, sagte Prettner. „Die Agenturen haben uns rückgemeldet, dass die nächsten drei Wochen noch nicht das Problem sein werden. Je früher wir aber wissen, wie die Situation ist, desto schneller können wir agieren.“

Auch die Gemeinden wurden aufgefordert zu melden, wie viele zu Pflegende in den nächsten Wochen zusätzliche Hilfe brauchen und wie diese gewährleistet werden könne. 40 zusätzliche Pflegebetten kann es kurzfristig in den Pflegeheimen geben, sagte Prettner nach einem Gespräch mit den Heimbetreibern. Über hundert weitere Plätze werde derzeit mit Versicherungen und Kuranstalten-Betreibern verhandelt. Dabei sollen Betreuung und Pflege angeboten werden können, sagte Prettner. „Da geht es um Infrastruktur, die wir anmieten können und um Personal, mit dem wir die Infrastruktur ausstatten.“

Hoffen auf Einsatz der Zivildiener

Auch die mobile Pflege soll ausgebaut werden, so weit das personell möglich ist. Hier hofft das Land auf mehr Zivildiener. 2.000 haben sich bundesweit freiwillig gemeldete. In Kärnten dürften es 200 sein, noch gibt es keine genaue Zuteilung. Für Fragen von Angehörigen gibt es telefonisch Informationen des Landes. Auch die Stadt Villach richtete einen Pflege-Notruf ein.