Izdajatelji Koroškega političnega  zbornika 2019 Karl Anderwald, Kathrin Stainer-Hämmerle in Karl Hren.
JP
JP
POLITIK

Jahrbuch der Politik: Was prägte Kärnten?

Zum 26. Mal erscheint heuer das Kärntner Jahrbuch der Politik. Kritisch und unabhängig beleuchten insgesamt 27 Autoren und Autorinnen, was das Land heuer prägte. Einer der Schwerpunkte war die EU-Wahl, es geht aber auch um die slowenische Volksgruppe und das Bild, das Kärnten von außen bietet.

Die Bestellung des neuen Bischofs von Kärnten ist im aktuellen Jahrbuch noch nicht vollständig dokumentiert, die Chronik reicht bis Oktober. Dafür werden zahlreiche Sonderthemen behandelt, wie die Vereinbarkeit von Studium und Beruf, das Beihilfenrecht in Kärnten und die Friedensregion Alpe-Adria. Auch die Lage der slowenischen Volksgruppe wird im Jahrbuch der Politik 2019 thematisiert. Auf 350 Seiten ist zusammengefasst, was Kärnten im heurigen Jahr bewegte.

Stainer-Hämmerle neue Mitherausgeberin

Dem Politologen Peter Filzmaier, der das Kärntner Jahrbuch der Politik 15 Jahre lang wesentlich mitprägte, folgte heuer die Juristin und Poltikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle als Herausgeberin neben Karl Anderwald und Karl Hren.

Neben „Stammautoren“ gibt es jedes Jahr auch Neuzugänge. So sei auch heuer wieder eine „spannende Themenvielfalt“ zustande gekommen, sagte Karl Hren von der Hermagoras/ Mohorjeva: „Natürlich sind zu Beginn die Wahlen abgehandelt – Nationalratswahl, EU-Wahl, Arbeiterkammerwahl und ÖH-Wahl – nicht nur zum Wahlergebnis 2019, sondern etwas weiter ausgreifend nach dem Zweiten Weltkrieg, wie sich das entwickelt hat, etwa die Hochschülerschaftswahl mit der Wahlbeteiligung."
Laut Hren seien auch Beiträge der politischen Kultur und der Markenbildung in Kärnten gewidmet. Im Mittelpunkt stehe dabei die Frage: Wie sieht sich Kärnten und wie wird das südlichste Bundesland Österreichs von außen wahrgenommen?

Izdajatelji Koroškega političnega  zbornika 2019 Karl Anderwald, Kathrin Stainer-Hämmerle in Karl Hren.
JP
Karl Anderwald, Kathrin Stainer-Hämmerle und Karl Hren bei Präsentation des Kärntner Jahrbuchs der Politik 2019.

Kärntner Politjahr „wohltuend ruhig“

Bundespolitisch sei 2019 recht turbulent gewesen. Das Resümee des Politjahres aus Kärntner Sicht fällt für Kathrin Stainer-Hämmerle „wohltuend ruhig“ aus: „Es ist zwar der Wirbel nicht von Kärnten ausgegangen, was in anderen, früheren Jahren durchaus schon anders war, was aber nicht heißt, dass diese Ruhe bleibt. Der Sturm (in der Bundes-SPÖ, Anm.) könnte auch Auswirkungen haben auf die Landespolitik.“ Auffallend sei, dass heuer, nach Mlinar, Köstinger und Freund, keine Kärntner mehr bei der EU-Wahl eine entscheidende Rolle gespielt hätten, so die Politologin.

Generell habe sich das Image Kärntens verbessert, die „unaufgeregte Politik“ der vergangenen Jahre zeige offenbar positive Auswirkungen auf das Land, sagt Stainer-Hämmerle. Erfreulich aus wirtschaftlicher Sicht sei zum Beispiel der Erfolg von Infineon in Villach/ Beljak. Besorgniserregend sei die demografische Entwicklung in Kärnten – es ist das einzige Bundesland, das bevölkerungsmäßig schrumpft.