LITERATUR

Nach Verwirrung um Pass nun noch um Religion

Berichte über einen Wechsel des Kärntner Literatur-Nobelpreisträgers Peter Handke von der katholischen zur serbisch-orthodoxen Kirche treffen nicht zu. Das erklärte Johann Dersula, Pfarrer von Handkes Heimatort Griffen/ Grebinj laut „kathpress“ in der Kärntner Kirchenzeitung „Sonntag“.

Bis heute existiere kein Dokument, das den Austritt des Schriftstellers aus der katholischen Kirche belegt, so Pfarrer Dersula.

Derartige Behauptungen seien sogar in offiziellen Biografien Handkes zu finden, sagte der Pfarrer. Als Ortspfarrer müsste er, „der einen engen freundschaftlichen Kontakt mit dem großen Sohn seiner Pfarre pflegt“, im Falle eines Kirchenaustritts informiert werden. Dersula: „Ich habe seine Tochter getauft, und er kommt regelmäßig zu uns in die Messe und zu Gottesdiensten.“

„Wunderbarer Gesang der slowenischen Litanei“

Am Marienfeiertag, dem 15. August, habe der Schriftsteller den „wunderbaren Gesang der slowenischen Litanei“ in der Kirche miterlebt und gegenüber dem Pfarrer „in höchsten Tönen gelobt“.

Der vermeintliche Übertritt zur serbisch-orthodoxen Kirche beruhe wohl auf einem Interview, das Handke 1999 einer französischen Zeitung gegeben habe, meinte der Pfarrer. Darin habe er diesen Schritt „aus einer Emotion heraus“ angekündigt, die Konversion aber niemals vollzogen, betonte Dersula.