Peter Handke
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CHRONIK

Rätsel um Reisepass von Handke

Die Debatte über die Haltung von Literaturnobelpreisträger Peter Handke zum Jugoslawien-Krieg ist seit Donnerstag um ein Detail reicher. Offenbar wurde dem in Kärnten geborenen Schriftsteller im Jahr 1999 ein jugoslawischer Reisepass ausgestellt. Nun wird der „Sachverhalt“ geprüft, teilte das Innenministerium mit.

Ein im Jahr 1999 ausgestellter jugoslawischer Pass Peter Handkes beschäftigt die Behörden. Nachdem dessen Existenz durch das US-Onlinemagazin „The Intercept“ am Donnerstag publik wurde, hat LH Peter Kaiser (SPÖ) die Kärntner Landesamtsdirektion beauftragt, den Sachverhalt „umgehend zu überprüfen“.

Das Dokument stammt aus dem Besitz des langjährigen Pressesprechers der Salzburger Festspiele, Hans Widrich. Er habe Handke über mehr als ein Jahrzehnt ein Landhaus in Salzburg vermietet, sagte der 83-Jährige dem Magazin The Intercept. Handke habe ihm eine Vielzahl von persönlichen Dokumenten ausgehändigt, sagte Widrich, darunter „Manuskripte und alte Reisepässe“. Den Besitz des jugoslawischen Passes habe Handke ihm gegenüber damit gerechtfertigt, so bessere Preise in Hotels in Serbien zu bekommen.