POLITIK

Streit wegen Streichung von „Alto Adige“

Das Streichen der Bezeichnung „Alto Adige“ im neuen Südtiroler Europagesetz hat heftige Wortgefechte ausgelöst. Der italienische Regionalminister forderte die Südtiroler auf, den Entwurf zu ändern. LH Arno Kompatscher (SVP) versucht, die Wogen zu glätten.

Kompatscher ruft zu „Dialog und Respekt“ auf

„Aus dieser Diskussion ist mehr Bewusstsein über die Tatsache entstanden, dass man nicht die Sensibilität der Personen verletzen darf. Wenn man etwas ändern will, benötigen wir Dialog und Respekt“, sagte Kompatscher am Dienstag in Bozen.

„Es ist offenkundig, dass die Begriffe in der italienischen und deutschen Version des Europagesetzes unterschiedlich sind. Das Gesetz per se verstößt nicht gegen die italienische Verfassung. Verfassungswidrig könnte eventuell die Unstimmigkeit zwischen den unterschiedlichen Begriffen sein, die in den beiden Versionen verwendet werden“, so Kompatscher.

Die Ersetzung des Begriffes „Alto Adige“ in einem Artikel des Europagesetzes war auf Initiative der Süd-Tiroler Freiheit (STF) mit den Stimmen von SVP und Freiheitlichen beschlossen worden. Derzeit ist im italienischen Text von „Provincia autonoma“, im deutschen von „Südtirol“ die Rede.

Regionenminister drohte mit Anfechtung

Der italienische Regionenminister Francesco Boccia hatte am Sonntag mit der Anfechtung des Europagesetzes gedroht, darin enthalten sind eine Reihe von Bestimmungen zur Erfüllung der Verpflichtungen der Autonomen Provinz Bozen, die sich aus der Zugehörigkeit Italiens zur Europäischen Union ergeben.