Atomkraftwerk Krsko im Vordergrund Umspannwerk
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POLITIK

Kärnten lehnt zweiten Reaktor für Krško ab

Ein klares Nein gibt es aus Kärnten für die Pläne in Slowenien, das Atomkraftwerk Krško mit einem zweiten Reaktorblock auszustatten. Der slowenische Regierungschef Marjan Šarec drängt auf den Bau des zweiten Atomreaktors. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) spricht sich gegen die Erweiterung aus.

Land und Bevölkerung Kärntens erwarten sich einen nationalen und auch europäischen Schulterschluss, der dieses Vorhaben „gleich im Keim erstickt“, sagte Kaiser in einer Aussendung am Freitag.

Am Donnerstag wurde durch Medienberichte bekannt, dass sich der slowenische Regierungschef Marjan Šarec erstmals klar für den Ausbau des Atomkraftwerks ausspricht, um Slowenien energieunabhängig zu machen. Der zweite Reaktor könnte innerhalb von zehn Jahren errichtet werden. Der alte Reaktor könne noch bis 2043 in Betrieb bleiben.

Atomkraftwerk Krsko im Vordergrund ein Hügel mit Wiese
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Kaiser: Kein neuer Atommeiler in Erdbebengebiet

Aus Kärnten komme entschiedene Ablehnung für die laut Medienberichten in Slowenien ventilierte Idee für den Bau eines zweiten Atomreaktors in Krško, heißt es in der Aussendung des Landeshauptmannes am Freitag. Kaiser sagte, das Kraftwerk sorge immer wieder durch gefährliche Zwischenfälle für Angst in der Bevölkerung. Schon die Laufzeitverlängerung hat in Kärnten und Österreich zu großem Unverständnis und Protesten geführt.

„Wenn jetzt ernsthaft daran gedacht wird noch einen zweiten, und wie wir nicht erst seit Fukushima wissen, unberechenbaren Atommeiler in das für Erdbeben höchst anfällige Gebiet hinzustellen, dann erwarte ich mir einen nationalen und auch europäischen Schulterschluss, der dieses Vorhaben gleich im Keim erstickt“, sagte Kaiser.