Iniciativa SKUP pri kater sodelujejo Rudi Vouk, Sonja Kert-Wakounig, Andrej Mohar in Lena Kolter je vabila na tiskovno konferenco v Haček.
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Politik

„Verfassungsrechte erfüllen“

Am Donnerstag stellte sich in Klagenfurt/ Celovec eine politisch breitgefächerte Gruppe von Kärntner Slowenen un Sloweninnen vor, die mit der Arbeit der drei Zentralorganisationen der Slowenen unzufrieden ist. Die Initiative sammelt in zweisprachigen Gemeinden Unterstützung für einen Forderungskatalog.

Keine vierte Slowenenorganisation

SKUP steht für „Slovenski konsenz za ustavne pravice“, oder übersetzt „Slowenischer Konsens für Verfassungsrechte“ und versteht sich auch als Sprachrohr all jener, die 100 Jahre nach Unterzeichnung des Vertrages von St. Germain und im Jahr vor der 100-jährigen Wiederkehr der Tags der Kärntner Volksabstimmung auf die Nichterfüllung der Verpflichtungen durch Kärnten und Österreich aufmerksam machen wollen. Bei der Präsentation wurde insbesondere darauf hingewiesen, dass die Initiaive keine vierte Slowenenorganisation, sondern eine Art Volksbegehren sein will.

Iniciativa SKUP pri kater sodelujejo Rudi Vouk, Sonja Kert-Wakounig, Andrej Mohar in Lena Kolter je vabila na tiskovno konferenco v Haček.
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Der Initiative gehören unter anderem der ehemalige Vorsitzende des Rates der Kärntner Slowenen/ Narodni svet koroških Slovencev (NSKS) Rudi Vouk, die ehemalige Vorsitzende des Volksgruppentages/ Zbor narodnih predstavnikov (ZNP) Sonja Kert-Wakounig, sowie Andrej Mohar vom Verband der Kärntner Partisanen/ Zveza koroških Partizanov (ZKP) und Lena Kolter, Vorstandsmitglied des Clubs slowenischer Studenten- und Studentinnen in Kärtnen/ Klub slovenskih študentov in študentk na Koroškem (KSŠŠK) an.

„Aufholbedarf“ bei Slowenisch als Amtssprache

Es gehe vor allem darum, sich dem Verschwinden der slowenischen Volkgruppe zu widersetzen, erklärten die Initiatoren bei der Pressekonferenz. Es gehe aber auch darum, auf noch zahlreiche offene Fragen aufmerksam zu machen, die seitens der drei Slowenenorganisationen in Kärnten nicht zur Genüge artikuliert werden, so die Mitglieder der Initiative. Gefordert wird etwa ein flächendeckender zweisprachiger Unterricht vom Kindergarten bis zum Ende der Schulpflicht im zweisprachigen Gebiet.

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„Zeit, dass Versprechen erfüllt werden“

„Hundert Jahre nach der Volksabstimmung soll man endlich die Versprechungen, die damals gemacht wurden, umsetzen,“ sagte Vouk, der konkret das Thema der Amtssprache ansprach. Wegen vieler unterschiedlicher Regelungen seien nur Spezialisten in der Lage festzustellen, wer vor welchem Amt oder welchem Gericht Slowenisch verwenden dürfe. Slowenisch soll auch an den Bezirksgerichten Villach/ Beljak und Klagenfurt/ Celovec sowie am Landesgericht in Klagenfurt/ Celovec Gerichtssprache werden sowie auch in Ausweisen und Standesdokumenten verwendet werden dürfen. Auch nach der Ortstafelregelung von 2011 würden nach wie vor in etlichen Ortschaften zweisprachige Wegweiser fehlen, so Vouk, der Amtsmissbrauch ortet. Nicht einmal eine existierende Minimalregelung werde umgesetzt.

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Slowenischunterricht „ausbaufähig“

Auch im Schulbereich seien trotz vieler Hinweise an die Politik Dinge ungeregelt, sagt Sonja Kert-Wakounig. Die slowenische Sprache sei in der neunten Schulstufe, die ja zum Pflichtschulbereich zähle, an landwirtschaftlichen Schulen und Berufsschulen garnicht präsent. Auch was die neu aufkommenden Schulformen betrifft gebe es keine Regelung; ebensowenig für die schulische Nachmittagsbetreuung. Kert-Wakounig fordert, im Geltungsbereich des Minderheitenschulwesens sollten alle Kinder Deutsch und Slowenisch lernen. Wer das nicht will, solle sich vom zweisprachigen Unterricht abmelden müssen. Bisher ist es umgekehrt.

SKUP Pressekonferenz
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Verdoppelung der Mittel gefordert

Die finanzielle Förderung durch den Bund liegt bei rund 1,2 Millionen Euro. SKUP spricht von „systematischer Austrocknung der Volksgruppe“. Die Beträge für die einzelnen Vereine seien seit 1995 nicht mehr erhöht worden, erklärte Lena Kolter. Die sofortige Verdoppelung und in weiterer Folge eine regelmäßige Valorisierung de Mittel sei wünschenswert.

Die Initiative hat ihre Forderungen in einem Memorandum an Bundes- und Landespolitik zusammengefasst. Dafür will sie nun in den zweisprachigen Gemeinden Unterstützungserklärungen sammeln. Das Memorandum kann im Internet unter SKUP nachgelesen werden.