Das zweite Mal in Völkermarkt/ Velikovec
Die diesjährige Kulturwoche/Kulturni teden der Kärntner Slowenen, die vom Volksgruppenbüro des Landes in Zusammenarbeit mit dem Christlichen Kulturverband/ Krščanska kulturna zveza (KKZ) und dem Slowenischen Kulturverband/ Slovenska prosvetna zveza (SPZ) organisiert wird, findet nach 17 Jahren das zweite Mal in Völkermarkt/ Velikovec statt.
Dies sei anlässlich der Feierlichkeiten des 100-Jahr-Jubiläums der Kärntner Volksabstimmung im nächsten Jahr beabsichtigt gewesen, erklärte der Leiter des Volksgruppenbüros des Landes, Peter Karpf. Als Mitveranstalter fungieren die Stadtgemeinde Völkermarkt/ Velikovec und der slowenische Kulturverein „Prosvetno društvo Lipa“.
Kaiser: „In den letzten Jahren viel positives passiert“
Landeshauptmann Peter Kaiser hob in seiner Ansprache die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Kärnten und der Republik Slowenien hervor. Er betonte, dass Kärnten auch hier mit positivem Beispiel vorangehen wolle, was für die wechselseitigen Beziehungen förderlich sei. Positiv aufgenommen habe er den Vorschlag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Sloweniens Staatspräsident Borut Pahor, eine gemeinsame Veranstaltung anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Kärntner Volksabstimmung zu machen. Er ging noch auf die steigende Zahl der Anmeldungen zum zweisprachigen Unterricht ein, auf die Erfolge der Slowenischen Musikschule/Glasbena šola sowie auf die Leistungen der slowenischsprachigen Vereine von Kultur bis hin zum Sport.
Besondere Auszeichnung für Apovnik
Vom Landeshauptmann besonders geehrt und mit einer „Dank- und Anerkennungsurkunde“ ausgezeichnet wurde der erste Leiter des Volksgruppenbüros, Paul Apovnik. Unter dessen Federführung sind die Kulturwoche und der Volksgruppenkongress entstanden. „Sie sind der Verdienst von Paul Apovnik, der von der Wichtigkeit seines Wirkens überzeugt war und sich nie beugen ließ.“ Zur Entwicklung des Zusammenlebens in Kärnten zog der Landeshauptmann dieses Resümee: „Wir schafften einen Abbau von Vorurteilen, ein Ausräumen von Missverständnissen, wachsenden Respekt und gegenseitiges Verständnis, ein Entdecken von Gemeinsamkeiten. Und wir sind in einem Prozess, der den Wert von Sprachen, von Zweisprachigkeit erkennbar macht.“
Zalka Kuchling: „Noch einiges zu tun“
Martin Kuchling vom Kulturverein „Prosvetno društvo Lipa“ und Zalka Kuchling vom Christlichen Kulturverband/ Krščanska kulturna zveza (KKZ) sprachen beide von der Entwicklung vom Nebeneinander zum Miteinander in Kärnten. Zalka Kuchling betonte aber kritisch, dass noch viel zu tun sei. Beispielgebend für das Überwinden von Grenzen in den Köpfen führte sie die Jugend des Landes an. Die Kulturwoche schaffe die Möglichkeit für das Hinhören und das Gespräch, meinte sie.
Blaschitz: „Wertvolle Bereicherung“
Für den Bürgermeister der Stadgemeinde Völkermarkt/ Velikovec, Valentin Blaschitz, ist die Kulturwoche eine wertvolle Bereicherung des Kulturangebotes in der Stadtgemeinde. Insbesondere rege sie aber an, über den Tellerrand zu blicken, Grenzen und Barrieren abzubauen sowie das Gemeinsame und das Miteinander hervorzuheben.
Bei der feierlichen Eröffnung mitgewirkt haben die Vokalgruppe Lipa/ Vokalna skupina Lipa, die Kinder- und Jugendgruppe Lipov cvet/ Otroška in mladinska skupina Lipov cvet, der Jugendchor „ICS Zmaj“/ Mladinski zbor „ICS Zmaj“, der Bezirksjugendchor Völkermarkt/ Okrajni mladinski zbor Velikovec, die Slowenische Musikschule des Landes Kärnten/ Slovenska glasbena šola dežele Koroške, der Singkreis Völkermarkt/ Mešani zbor Velikovec und die Stadtkapelle Völkermarkt/ Godba mesta Velikovec.