Unteres Murtal
APA/Pixelmaker.at
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UMWELT

Biosphärenpark Mur/ Mura anerkannt

Das Untere Murtal/ Spodnja dolina reke Mure in der Südsteiermark mit rund 13.000 Hektar Flusslandschaft ist von der UNESCO als Biosphärenpark in die Liste aufgenommen worden. Nun soll das „Amazonas Europas“-Projekt für einen Fünf-Länder-Biosphärenpark „Mur-Drau-Donau“ eingereicht werden.

In Österreich sind drei weitere Biosphärenparks von der UNESCO anerkannt: das Große Walsertal (2000), der Wienerwald (2005) sowie der Salzburger Lungau und die Kärntner Nockberge (2012).

„Miteinander von Mensch und Natur“

"Ich gratuliere dem Land Steiermark, und hier besonders den Gemeinden Bad Radkersburg, Halbenrain, Mureck und Murfeld und der Region Südoststeiermark zur erfolgreichen UNESCO-Anerkennung. Weiters gilt mein Dank dem WWF Österreich für die Initiative und die jahrelangen Vorarbeiten, die dieses wichtige und schöne Ergebnis für Österreich nun ermöglicht haben. Mit den Biosphärenparks schafft die UNESCO seit den 1970er-Jahren weltweit modellhafte Schutzräume für das Miteinander von Mensch und Natur. Es sind Reservate zur Erhaltung der Biodiversität und Artenvielfalt – und ein Lernraum für nachhaltiges Leben und Wirtschaften für die nächsten Generationen“, sagte Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission.

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Aktuell umfasst das weltweite Netz von UNESCO-Biosphären-Reservaten an die 700 Gebiete in 122 Staaten, mit einer Gesamtfläche von knapp zehn Millionen Quadratkilometern, das sind etwa zwei Prozent der Erdoberfläche.

Haag meinte weiter, dass „nun der Weg frei ist für eine Fünf-Länder-Einreichung und die Entwicklung einer europäischen Modellregion in den Flussgebieten von Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien“.

Mit der Aufnahme des steirischen Biosphärenparks an der Mur/ Mura, die an der kroatisch-ungarischen Grenze in die Drau/ Drava und diese später in die Donau/ Donava mündet, kann nun tatsächlich der Startschuss für die Einreichung des Fünf-Länder-Biosphärenparks „Mur-Drau-Donau“, der „Amazonas Europas“, fallen.

An Antrag wird bereits gearbeitet

Die Flussgebiete von Kroatien und Ungarn erhielten bereits 2012 den Status eines Biosphärenparks, gefolgt von Serbien (2017) und Slowenien (2018). 2019 ist nun das Untere Murtal in Österreich als Biosphärenpark anerkannt – im nächsten Schritt möchten nun alle fünf Länder einen gemeinsamen Antrag zur Anerkennung als Fünf-Länder-Biosphärenpark an die UNESCO stellen. An diesem Antrag werde bereits gearbeitet.

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Das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB), das die Biosphärenreservate anerkennt, wurde 1970 gegründet. Biosphärenreservate stehen für einen Paradigmenwechsel: Es ist das erste zwischenstaatliche Programm, das der Erforschung der Mensch-Umwelt-Beziehungen diente und über Fragen des reinen Umweltschutzes hinaus auch die Vereinbarkeit von Ökologie, Ökonomie und Sozialem untersuchte.

Kern des Programms ist das globale Netzwerk der UNESCO-Biosphärenparks – Modellregionen, die es sich zur Aufgabe machen, Naturschutz, Erhaltung der biologischen Diversität und Regionalentwicklung in Einklang zu bringen.

Der WWF Österreich sieht in der Anerkennung des Biosphärenparks Unteres Murtal einen „wichtigen Durchbruch für den Naturschutz und eine großartige Chance für die Bevölkerung der gesamten Region“.

Die Anerkennung ebne den „Weg für die Entwicklung einer mitteleuropäischen Modellregion unter UNESCO-Patronanz, in der Naturschutz und nachhaltige Regionalentwicklung Hand in Hand gehen sollen“, meinte Arno Mohl, internationaler Flussexperte beim WWF.