Tagebuch einer jungen Hitler-Anhängerin

Mit 16 hat die Mutter der Schriftstellerin Helga Glantschnig begonnen, Tagebuch zu führen. Als das „Kriegstagebuch meiner Mutter“ sind diese Aufzeichnungen einer glühenden Verehrerin Hitlers nun als Buch erschienen. Der Biografie werden Gleichaltrige gegenübergestellt, wie z.B. die Widerstandskämpferin Anna Jug aus Zell/ Sele.

Kriegstagebuch Helga Glantschnig

Verlag Klever

Helga Glantschnig war es wichtig, dass die Aufzeichnungen ihrer Mutter so veröffentlicht werden, wie sie sind. Sie in Literatur zu verwandeln, wäre für die Schriftstellerin nicht denkbar gewesen. Drei Schulhefte erzählen vom Alltag einer Jugendlichen in Kärnten. Erste Schwärmereien für junge Männer, Kinobesuche, das Erleben des Krieges und die Begeisterung für den Nationalsozialismus und Adolf Hitler.

Die Schriftstellerin stellte den Aufzeichnungen ihrer Mutter fast 50 Seiten Einführung voran, denn sie wollte sie nicht unkommentiert veröffentlichen. Hier stellt sie klar, dass ihre Mutter bis zu ihrem Tod keine Einsicht oder gar ein Unrechtsbewusstsein hatte.

Ihrer Biografie stellt sie jene von Gleichaltrigen gegenüber, die eine ganz andere Weltanschauung hatten: Die Widerstandskämpferin Anna Jug aus Zell Pfarre/ Sele Fara und Ingeborg Bachmann gehören dazu. Glantschnig geht es mit diesem Buch darum, zu informieren, einen Einblick in die Gedankenwelt einer Schülerin während der NS-Zeit zu geben.

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