Parlamentarier gab Sandwich-Diebstahl zu

Ein Sandwich kostete in Slowenien einen Abgeordneten der Partei von Premier Marjan Šarec (LMŠ) seinen Job. Weil er in einem Geschäft ein Sandwich mitgehen ließ, musste Darij Krajčič sein Mandat zurücklegen. Er spricht von einem „gesellschaftlichen Experiment“.

Er habe eine unzulässige Tat begangen, wofür er die Verantwortung übernommen habe, sagte LMŠ-Fraktionschef Brane Golubovič am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Ljubljana. Laut der Regierungspartei war der Rücktritt ihres Abgeordneten die einzig richtige Folge, „wenn man den Werten und Prinzipien der LMŠ folgen will“.

Entschuldigt und gleich bezahlt

Der zurückgetretene Abgeordnete hatte sich bereits zuvor für seine Tat entschuldigt und das Sandwich noch am selben Tag, kurz nachdem er es gestohlen hatte, auch bezahlt. „Das war kein Diebstahl, das war ein gesellschaftliches Experiment“, erklärte er gegenüber dem Privatsender POP TV.

Seine Tat hatte der Abgeordnete am Dienstag während einer Diskussion in einem Parlamentsausschuss selbst vor laufenden Kameras ans Tageslicht gebracht. Während der Debatte über den Skandal mit dem vergammelten polnischen Rindfleisch sprach Krajčič über das gut funktionierende slowenische Rückverfolgbarkeitssystem bei Lebensmitteln.

„Kontrollsystem getestet“

Dabei erzählte er, wie er an diesem Tag in einem Geschäft ein Sandwich mitgehen ließ. Nachdem er vergeblich auf die Verkäuferin gewartet hatte, habe er beschlossen die Sicherheitssysteme im Laden zu testen. „Auch dort, wo es Videoüberwachung gibt, kann was durchschlüpfen“, schlussfolgerte Krajčič. „Was ich damit sagen will: Die Systeme funktionieren, aber nicht hundertprozentig.“