Tomić tritt für Europäische Linke an

Nach den meisten anderen Parteien im EU-Parlament hat auch die Europäische Linke (EL) ihre Spitzenkandidaten für die Europawahl Ende Mai aufgestellt. Die Sammlungspartei bestimmte die slowenische Politikerin Violeta Tomić und den belgischen Gewerkschafter Nico Cue zu ihrem Führungsteam.

Soziale Frage „Schlüsselproblem unserer Zeit“

Das gab der EL-Vorsitzende Gregor Gysi am Montag bekannt. „Die soziale Frage ist das Schlüsselproblem unserer Zeit“, so Gysi weiter. Die Glaubwürdigkeit von Politik hänge vor allem daran, ob es gelinge, Reichtum „zugunsten ärmerer Klassen umzuverteilen“. Gleichzeitig wende sich die Europäische Linkspartei gegen „eine militaristische EU“ und stehe für Nachhaltigkeit in der Umweltpolitik bei gleichzeitiger sozialer Verantwortung.

2014 war Tsipras Spitzenkandidat

Die Europäische Linkspartei gehört im EU-Parlament der Konföderalen Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken/ Nordische Grüne Linke (GUE-NGL) an. Sie stellt keine gemeinsamen Spitzenkandidaten auf. 2014 war die Europäische Linkspartei unabhängig davon mit dem heutigen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras ins Rennen gegangen.

Verschiedene Ansätze bei anderen Fraktionen

Die konservative Europäische Volkspartei (EVP) zieht mit dem CSU-Politiker Manfred Weber in den EU-Wahlkampf, die Sozialdemokraten mit dem niederländischen EU-Kommissionsvizepräsidenten Frans Timmermans. Bei den Grünen gibt es mit der deutschen Politikerin Ska Keller und dem Niederländer Bas Eickhout erneut ein Spitzenduo. Die liberale ALDE-Gruppe im Parlament will im Februar eine „Spitzenmannschaft“ ernennen.

Die rechte Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) lehnt das Konzept des Spitzenkandidaten mit folgender Begründung ab: „Es steht den Wählern auf nationaler Ebene an zu entscheiden, wer sie im Europäischen Parlament vertreten wird.“

Meldung in slowenischer Sprache