Unterwegs auf dem Siebenschläferweg

Das Schloss in der Ortschaft Polhov Gradec in Slowenien stammt aus dem 13. Jahrhundert. Polh bedeutet „Siebenschläfer“ und diese fleißigen Tiere hausen bis heute im Dachgeschoß des Schlosses und in der näheren Umgebung. Dazu gibt es einen eigenen Erlebnisweg und ein Buch.

Uroš Grilc entwarf den Siebenschläferweg und auch ein Buch dazu. Hintergrund der Geschichte: Die Siebenschläfer sollen ausgesiedelt werden und suchen eine neue Bleibe und neue Gefährten. Die ganze Familie kann auf dem Erlebnisweg viel Neues über die Natur, die Tierwelt und die Siebenschläfer erfahren und entdecken.

SSC Polhov Gradec Siebenschläferweg

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Uroš Grilc und Arnulf Prasch auf den Spuren des Siebenschläferweges.

Erlebnis für die ganze Familie

Uroš Grilc: „Der Siebenschläfer-Park ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Kinder lernen auf auf der Suche nach einem Heim für die Siebenschläfer viele andere Tiere des Waldes kennen. Auch die Eltern haben dabei viel Spaß. Es ist dies ein neues, mehrsprachiges touristisches Produkt, das im ersten Jahr schon viele Besucher begeistert hat.“

Schloss aus der Barockzeit

Die heutige Form des Schlosses stammt aus der Barockzeit. Im Erdgeschoss ist ein kleines, interessant gestaltetes Regionalmuseum untergebracht.

SSC Polhov Gradec Siebenschläferweg

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Diverse Zeugnisse reichen zurück bis in die Römerzeit und lassen erahnen, dass Polhov Gradec schon damals eine gut besiedelte Gegend war.

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Erlebnispark und Museum

Das Schloss hat aber auch über die historischen Sammlungen hinaus noch einiges zu bieten, sagte Nina Slana von der Schlossverwaltung: „In Polhov Gradec kann man neben dem Besuch des Erlebnisparks und des Museums auch mit unserem „Graf Blagaj“ Tee trinken. Man kann sich aber auch das Ortszentrum ansehen, auf den umliegenden Hügeln spazieren gehen und die Bibliothek im Schlosspark besuchen. Dazu gibt es noch andere Veranstaltungen, die mit Vereinen und der Gemeinde durchgeführt werden.“

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Graf mit botanischem Interesse

Eine besondere Bedeutung für Polhov Gradec hat Graf Richard Ursini Blagaj. Er lebte von 1786 bis 1858, heiratete die Baroness von Polhov Gradec, widmete sein Leben der Entwicklung der Region und war bei der Bevölkerung auch sehr beliebt, so der Kustos des Regionalmuseums, Luka Stepec: „Es ist interessant, dass der Graf eine besondere Bekanntheit durch seine botanische Arbeit hat. Er entdeckte nämlich den seltenen ‚Königs-Seidelbast‘, eine Pflanze, von der man damals dachte, dass sie nur hier wächst.“

SSC Polhov Gradec Siebenschläferweg

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Eigenes Postmuseum

Die Beförderung von Nachrichten ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst. Was ganz einfach begann, hat sich rasant entwickelt. Gerade in der Monarchie wurde das Postwesen aufwendig reguliert und organisiert.

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Lovrec Košir: Ein einfallsreicher Postbeamter

Lovrec Košir, ein Postbeamter aus Škofja Loka, engagierte sich ganz besonders und brachte zahlreiche Vorschläge zur Vereinfachung des an sich komplizierten Post-Systems ein. Nach dem Ende der Monarchie etablierte jeder Staat seine eigene Post, einige Entwicklungen von damals sind aber unter neuen Bezeichnungen bis heute erhalten geblieben.

Zeitreise mit der Post

Kustos des Postmuseums ist Ajda Kozjek: „Das Museum für Post und Telekommunikation ist ein Museum für alle Generationen. Zu uns kommen Familien, Schülergruppen, aber auch Senioren. Das Interessante ist, dass zahlreiche Exponate noch funktionieren und man sie ausprobieren kann. Ältere Besucher können sich noch an die Geräte erinnern, die sie selbst verwendet haben, jüngere sind erstaunt.“

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Rasante Entwicklung

Besonders spannend ist die Abteilung Telekommunikation. Was sich auf diesem Sektor in den letzten 150 Jahren und im Besonderen in den letzten Jahrzehnten getan hat, ist wohl mehr als eindrucksvoll.

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Die wichtigsten Schritte sind dokumentiert, von Telefonen, die viele nur mehr aus Filmen kennen bis zu Geräten, deren genaue Funktion jungen Menschen unbekannt ist. Und trotzdem, jeden Schritt hat es gebraucht, um von der Trommel und den Rauchzeichen zur heutigen, digitalen Welt der Kommunikation zu gelangen.