Diözese spricht von „System Schwarz“

Am Dienstag hat Dompropst und Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger schwere Vorwürfe gegen das „System Schwarz“ erhoben. Er sprach von „undurchsichtigen Vorgängen“ und kündigte Regressforderungen an. Der wirtschaftliche Prüfbericht über das Mensalgut wurde nun doch veröffentlicht.

Diözese Pressekonferenz Engelbert Guggenberger

ORF/Waltraud Jäger

Guggenberger am Mikrophon, umgeben von seiner Führungsmannschaft.

Die für Dienstag letzte Woche geplante Pressekonferenz zur Veröffentlichung des wirtschaftlichen Prüfberichts der Diözese Gurk-Klagenfurt/ Krka-Celovec wurde von Rom untersagt und die Veröffentlichung verboten. Eine Woche später kam es nun doch zu einem kurzfristig einberufenen Pressegespräch von Administrator und Domprobst Guggenberger und seiner Führungsmannschaft.

Regressforderungen angekündigt

Dabei wurden schwere Vorwürfe gegen den nach Niederösterreich gewechselten Bischof Alois Schwarz während seiner Amtszeit in Kärnten erhoben. Als Mitglied des Domkapitels kündigte Guggenberger Regressforderungen gegen Schwarz an.

Guggenberger erhebt auch schwere Vorwürfe gegen die österreichische Kirchenleitung, die Vorgänge in der Ära Schwarz seien seit Jahren bekannt gewesen, aber weder Erzbischof noch Kardinal oder Nuntiatur hätten gehandelt. Es habe immer wieder Hinweise gegeben, Bischof Schwarz sei erpressbar gewesen, hieß es.

Die Vorwürfe lauten auf Misswirtschaft, Schwarz’ Personalentscheidungen und Führungsstil sowie seine persönliche Lebensführung wurden kritisiert. Anlass für das Statement war die Situation der Katholischen Kirche, viele hätten ihre Wut und Sprachlosigkeit zum Ausdruck gebracht.

Das Domkapitel hat die Leitung der Diözese derzeit inne und habe sich daher zu dem Schritt entschlossen, doch an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe Bistum ist nun auch online nachzulesen.

Schwarz verwies auf Statement der Vorwoche

Der nunmehrige St. Pöltner Bischof Alois Schwarz wollte sich laut APA nicht zu den am Dienstag erhobenen Vorwürfen äußern. Auf Anfrage wurde auf eine Stellungnahme vom Montag der Vorwoche zur Forderung der Bischofskongregation verwiesen, „die kirchenrechtlich legale Vorgehensweise betreffend der Prüfung des Wirkens eines Bischofs einzuhalten“. Bischof Schwarz „wird in dieser Causa keine weitere Stellungnahme abgeben und bittet um Geduld, bis Antworten zur weiteren Vorgehensweise seitens der Bischofskongregation bekannt sind“, wurde am Dienstag mitgeteilt.

- Mehr in kaernten.ORF.at
- Mehr zum Prüfbericht in kaernten.ORF.at
- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung vom 14.12.2018
- Linktipp: Diözese Gurk/ Krška škofija