Neisser erhielt Einspieler-Preis

Der frühere Nationalratspräsident Heinrich Neisser ist Montagabend in Klagenfurt/ Celovec mit dem Einspieler-Preis ausgezeichnet worden. Der Preis wird jährlich vom Rat der Kärntner Slowenen/ Narodni svet koroških Slovencev (NSKS) und vom Christlichen Kulturverband/ Krščanska kulturna zveza (KKZ) vergeben.

Langjähriger Einsatz für Anliegen der Minderheit

Mit dem Einspieler-Preis zollen der Rat der Kärntner Slowenen/ Narodni svet koroških Slovencev (NSKS) und der Christliche Kulturverband/ Krščanska kulturna zveza (KKZ) der Mehrheitsbevölkerung angehörigen Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben und der Wissenschaft ihre Anerkennung.

Heinrich Neisser erhielt den Einspieler-Preis „als Dank für seinen langjährigen Einsatz für die Anliegen der Kärntner Slowenen und vor allem für sein Mitwirken an Gesetzesvorschlägen für ein modernes österreichisches Volksgruppengesetz, seinen Beitrag bei wissenschaftlichen Projekten zum Volksgruppenschutz sowie sein wiederholtes öffentliches Eintreten für Volksgruppenrechte“, heißt es in der Begründung.

Einspierlejeva nagrada Heinrich Neisser Krištof Inzko

orf

In seiner Festrede betonte der Vorsitzender des Rates Valentin Inzko das lebenslange Wirken im Bereich der Menschenrechte, global betrachtet, aber auch speziell, was die „Internationalisierung des Minderheitenrechtes“ oder „minderheitenschutzrechtliche Vorschriften im Rahmen völkerrechtlicher Verpflichtungen“ betrifft.

Ebenso beschäftigte ihn die Menschenrechtspolitik in internationalen Organisationen, wo häufig Volksgruppenrechte zwar nicht explizit erwähnt werden, aber laut Neisser beinahe immer der Schutz der Sprachen erwähnt wird und insbesondere, dass es keine „Unterscheidung geben darf, wie etwa nach Sprache, Rasse, nationaler Herkunft, Geburt oder sonstigen Umständen“. Laut Inzko hat sich Neisser sein ganzes Leben mit Menschenrechten und der Minderheitenproblematik auseinandergesetzt.

Einspierlejeva nagrada Heinrich Neisser Krištof Inzko

orf

„Volksgruppe kann stolz sein“

Erfreut über die Lösung des Ortstafelkonfliktes betonte Neisser die Notwendigkeit des Dialoges. Die Volksgruppenpolitik sieht er als wesentlichen Teil der europäischen Diversität. Auf zwei Dinge kann die Volksgruppe laut Heinrich Neisser besonders stolz sein. Dass Florjan Lipuš den Großen Österreichischen Staatspreis erhielt und beim Festakt zur Gründung der Ersten Republik die Kärntner Autorin Maja Haderlap die Festrede gehalten hat.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Glej vest z dne 16.10.2018